Dienstag, 21. Oktober 2008 / 08:42:58
Pennsylvania will Todesstrafe gegen Abu-Jamal erwirken
Washington - Der US-Bundesstaat Pennsylvania hat den Obersten Gerichtshof angerufen, um doch noch die Todesstrafe gegen den schwarzen US-Journalisten Mumia Abu-Jamal durchzusetzen. Dies teilte Abu-Jamals Anwalt Robert Bryan mit.
Der Oberste Gerichtshof bestätigte die Information. Abu-Jamal war 1982 wegen Polizistenmordes zum Tode verurteilt worden.
Die Todesstrafe gegen den mittlerweile 54-jährigen Mann war im Frühjahr von einem Gericht in Philadelphia aufgehoben worden.
Abu-Jamal gilt als Symbol des Kampfes gegen die Todesstrafe in den USA. Er verbrachte über 25 Jahre im Todestrakt, zwei Mal waren bereits Hinrichtungstermine für ihn angesetzt, dann aber wieder aufgeschoben worden, zuletzt im Jahr 1999.
Urteil rassistisch motiviert
Die Anwälte Abu-Jamals machen geltend, dass das Urteil rassistisch motiviert sei und deshalb gegen US-Gesetze verstosse. Seit Beginn des Falls kritisierten zahlreiche Initiativen und Menschenrechtsgruppen, dass schon die Auswahl der Geschworenen rassistisch gewesen sei.
Zudem seien die Ermittlungen schlampig geführt und entlastende Zeugenaussagen nicht gehört worden. In den 90er Jahren gingen weltweit Millionen Menschen für Abu-Jamals Freilassung auf die Strasse, in Paris ist eine Strasse nach ihm benannt.
li (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Mumia Abu-Jamals Anwalt wirft das Handtuch
Montag, 8. November 2010 / 22:06:12