Montag, 13. Oktober 2008 / 16:53:54
Stationierungskonzept der Luftwaffe in der Beratung
Bern - Die Schweizer Luftwaffe benötigt 22'000 Starts und Landungen pro Jahr, um im Schuss zu bleiben. Sie braucht vier Flugplätze und eventuell einen Trainingsflugplatz im Ausland. Die Verteilung des Lärms der Kampfjets wird jetzt überprüft.
Verteidigungsminister Samuel Schmid hat sich mit den zuständigen Regierungsräten der Standortkantone der Militärjetflugplätze Emmen LU, Meiringen BE, Payerne VD und Sitten VS zusammengesetzt und ihnen mögliche Optionen für ein neues Stationierungskonzept vorgelegt.
Das Schweizer Volk habe im Februar mit der Ablehnung der Volksinitiative des Umweltschützers Franz Weber gegen Kampfjet-Lärm ein Bekenntnis zur Luftwaffe abgelegt, sagte Schmid. Das Verteidigungsdepartement habe aber aus dem Abstimmungsergebnis seine Lehren gezogen.
Tourismus schützen
Die Luftwaffe setze alles daran, zum Schutze des Tourismus Kampfjet-Trainings im Sommer ins Ausland zu verlegen, sagte der interimistische Luftwaffenkommandant Divisionär Markus Gygax. Bereits im kommenden Sommer werde die Luftwaffe an einer Kampagne in Norddeutschland teilnehmen können.
Das Verteidigungsdepartement (VBS) erwartet laut Schmid bis zum 7. November Stellungnahmen der Kantone. Ende Jahr will es verfügen, was 2009 gilt. Bis dann werden Stationierungsvarianten mit drei, vier und fünf Militärjetflugplätzen geprüft. Auch der eingestellte Jetbetrieb in Dübendorf werde überprüft.
Beratung im Herbst 2009
Das Stationierungskonzept werde dem Parlament voraussichtlich im Herbst 2009 zusammen mit der Botschaft zum Ersatz der veralteten Kampfjets vom Typ Tiger unterbreitet, sagte Schmid. Es gehe darum, in freundeidgenössischer Toleranz und Opferbereitschaft einen Modus zu finden, der auf die vom Fluglärm Betroffenen Rücksicht nehme.
Die rund 22'000 Jet-Flugbewegungen verteilten sich letztes Jahr auf die Hauptstandorte Payerne (11'545), Meiringen (4434) und Sitten (4882) sowie auf den Ausweichflugplatz Emmen (1996).
tri (Quelle: sda)
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