Freitag, 10. Oktober 2008 / 23:05:04
US-Börsen nach «schwarzer Woche» gehalten
New York - In der Hoffnung auf entschlossenes Handeln der G7-Staaten haben sich die US-Börsen am Freitag von ihrem Sturz ins Bodenlose erholt.
Der Dow Jones-Index der Standardwerte schloss nach einem kurfristigen Aufschlag von bis zu drei Prozent bei 1,2 Prozent im Minus und 8474 Punkten.
Der breiter gefasste S&P-500-Index verlor ein Prozent auf 900 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte dagegen 0,3 Prozent zu und schloss mit 1650 Punkten.
Die US-Börsen brachen auf Wochensicht um fast 20 Prozent ein. Der Dow Jones hat in den vergangenen sieben Tagen immer tiefrot geschlossen, der Abwärtstrend verstärkte sich zum Wochenende hin.
Erstmals seit fünf Jahren fiel der Index unter die 9000er-Marke und erreichte am späten Freitagnachmittag 8492,93 Punkte. Vor etwa einem Jahr hatte der Dow Jones sein Allzeithoch bei 14 198 Punkten.
Steilflug setzte sich fort
An den internationalen Börsen kehrt keine Ruhe ein: Trotz Hilfspaketen und Leitzinssenkungen ging der Steilflug in der vergangenen Woche weiter. Die wichtigsten Indizes büssten im Wochenverlauf zwischen 16 und 27 Prozent ein.
In Japan bescherte eine panikartige Flucht ausländischer Anleger am Freitag den grössten prozentualen Tagesverlust seit dem Crash am «Schwarzen Montag» im Oktober 1987.
Der vor allem aus Titeln der Elektronikbranche zusammengesetzte Nikkei sank um 9,62 Prozent und schloss auf dem tiefsten Stand seit fast fünfeinhalb Jahren.
Im Wochenverlauf sackte der Nikkei um rund 27 Prozent ab. Der Hongkonger Hang-Seng gab in der gleichen Zeit mehr als 16 Prozent nach.
In Europa konnten weder der fallende Ölpreise noch die am Mittwoch von mehreren Notenbanken gleichzeitig gesenkten Leitzinsen die Aktienmärkte beruhigen.
Der Deutsche Aktienindex DAX verlor im Wochenverlauf 22 Prozent. Der FTSE 100 gab in etwas geringerem Ausmass nach: Der Index der Londoner Börse verlor 17,66 Prozent.
ht (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Finanzkrise bringt G7-Finanzminister in Zugzwang
Freitag, 10. Oktober 2008 / 23:12:08