Freitag, 10. Oktober 2008 / 09:18:07
Versicherung geht unter - Erstes Opfer der US-Krise
Tokio - In Japan ist erstmals ein Finanzinstitut als direkte Folge der US-Hypothekenkrise untergegangen. Die Lebensversicherung Yamato Life Insurance musste am Freitag mit Schulden von 269,5 Mrd. Yen (3,03 Mrd. Fr.) Gläubigerschutz beantragen.
Es ist der erste Zusammenbruch in Japans Versicherungsbranche seit sieben Jahren. Yamato gehörte zu den Versicherern des Landes, die sich am stärkten bei hochriskanten Finanzanlagen engagiert hatten und nun von der globalen Krise voll erwischt werden. Experten schliessen weitere Pleiten nicht aus.
Japans Minister für Wirtschafts- und Fiskalpolitik, Kaoru Yosano, wies indes Befürchtungen zurück, die Yamatos Pleite könne sich negativ auf Japans Finanzsystem auswirken. Yamato sei klein und sei letztlich an seinem ungewöhnlichen Geschäftsmodell gescheitert.
So soll die Gesellschaft versucht haben, die hohen Kosten ihres Kernversicherungsgeschäfts mit Gewinnen aus Anlagen mit hohen Renditen wie Schuldobligationen auszugleichen, die mit Hypotheken gesichert sind.
Dazu kommt, dass Yamato hohe Bestände an Aktien hat, die nun durch die massiven Kurseinbrüche der Börsen rasant an Wert verlieren. Die Schulden sollen die Vermögenswerte der Versicherungsgesellschaft am Ende um rund 11,5 Mrd. Yen überwogen haben, berichteten Medien.
tri (Quelle: sda)
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