Donnerstag, 9. Oktober 2008 / 21:14:33
Aids-Prävention hat sich verschlechtert
Genf - Immer mehr Schwule verzichten bei Gelegenheits-Sex auf das Präservativ. Dies geht aus einer Studie der Universität Lausanne hervor.
Für die Studie «Gay Survey 2007» wertete das Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Lausanne (IUMSP) 2953 Fragenbogen auf Papier (1047) und über Internet (1906) aus.
Die Aids-Prävention von homosexuellen Männern in der Schweiz verschlechtert sich seit Mitte der neunziger Jahre zunehmend, wie aus den Antworten hervorgeht. Immer mehr Schwule jeden Alters verzichten bei Analverkehr mit Gelegenheits-Partnern auf das Kondom.
24,2 Prozent der Befragten gaben 2007 an, bei Gelegenheits-Sex nie oder nur ab und zu ein Kondom zu benutzen. 1994 waren es nur 8,9 Prozent gewesen. Besorgniserregend sei die mangelnde HIV-Prävention bei jungen homosexuellen Männern, schreibt das Institut für Sozial- und Präventivmedizin.
Starke Zunahme
Ein Drittel der Befragten weiss nicht, ob der Partner HIV-positiv oder HIV-negativ ist. Und eines von sechs schwulen Paaren verzichtet auf das Kondom, ohne je eine HIV-Abklärung gemacht zu haben.
Eine starke Zunahme von HIV-Positiven bei homosexuellen Männern seit 2003 gehe mit den Feststellungen der Studie einher, heisst es in der Auswertung.
Die Umfrage zeigt auch, dass die Mehrheit der befragten homosexuellen Männer sich immer noch mit Präservativen gegen eine HIV-Infektion schützt. Erstmals wird durch die Umfrage auch deutlich, dass homosexuelle Männer mit niedrigem Bildungsstand und ausländischer Nationalität grössere Risiken eingehen.
ht (Quelle: sda)
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