Donnerstag, 9. Oktober 2008 / 07:53:04
Atomabkommen zwischen Indien und den USA
Washington - US-Präsident George W. Bush hat ein umstrittenes Gesetz über die Lieferung von Nukleartechnologien an Indien unterschrieben. Das Abkommen beendet ein 30 Jahre altes Exportverbot von US-Atomtechnik an Indien.
Das Gesetz werde die Zusammenarbeit beider Länder stärken, sagte Bush bei der Unterzeichnung (Ortszeit). Ausserdem werde dadurch «die Gefahr der Weitergabe von Atomwaffen verringert», meinte Bush.
Offiziell soll der Vertrag mit Neu Delhi am Freitag bei einem Besuch des indischen Aussenministers Pranab Mukherjee in Washington unterschrieben werden. Mit dabei sein wird Mukherjees US-Kollegin Condoleezza Rice.
In Indien sind gegenwärtig 14 Reaktoren in Betrieb, 9 weitere sind im Bau. Nach Angaben von Experten will Indien in den nächsten 15 Jahren 25 weitere Reaktoren bauen. Um die lukrativen Verträge bemühen sich US-amerikanische, französische und russische Firmen.
Der US-Kongress hatte den Weg für den Nuklearhandel mit Indien erst vergangene Woche frei gemacht. Der Vertrag ist umstritten, da Indien den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet hat.
Ende der Atomwaffentests
Trotzdem erhält das südasiatische Land künftig Atomtechnologien aus den Vereinigten Staaten. Um das Abkommen zu ermöglichen, hatte Indien sein Atomprogramm in einen zivilen und einen militärischen Teil getrennt.
Zivile Anlagen werden nun der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zugänglich gemacht. Gleichzeitig verpflichtet sich Indien, keine neuen Atomwaffentests mehr zu unternehmen. Indiens Premier Manmohan Singh hatte grosse Mühe, die Vereinbarung verabschieden zu lassen.
ht (Quelle: sda)
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