Freitag, 3. Oktober 2008 / 14:31:45
Nun will Wells Fargo die US-Bank Wachovia kaufen
New York - Überraschende Wende im Ringen um die Zukunft der viertgrössten US-Bank Wachovia: Vier Tage nach der angekündigten Notübernahme durch den Finanzkonzern Citigroup ist mit der US-Grossbank Wells Fargo ein anderer Käufer aufgetaucht.
Die Wachovia-Spitze stimmte der neuen weit höheren Offerte im Wert von 15,1 Mrd. Dollar bereits zu und empfahl auch ihren Aktionären die Annahme. Die Citigroup steht damit vor einer völlig unerwarteten Niederlage.
Die zu den grössten US-Banken zählende Wells Fargo bietet der durch die Kreditkrise angeschlagenen Wachovia eine Komplettübernahme per Aktientausch an. Das teilten die Institute in New York mit.
Die beiden Häuser würden gemeinsam zu einer der amerikanischen Top-Banken im Privatkundengeschäft aufsteigen. Sie selbst sehen sich mit Kundeneinlagen von 787 Mrd. Dollar sogar als Nummer eins.
Keine staatliche Unterstützung
Die Citigroup wollte unterstützt vom staatlichen Einlagensicherungsfonds lediglich einen Grossteil der Bank übernehmen und dafür nur 2,2 Mrd. Dollar zahlen. Sie hatte mit Wachovia eine grundsätzliche Vereinbarung, aber keine endgültige Abmachung.
Zur Übernahme durch Wells Fargo sei anders als bei der Citigroup keine staatliche Unterstützung nötig, so Wachovia. Das Bündnis schaffe «eines der stärksten Finanzinstitute der Welt», sagte der erst seit Jahresmitte amtierende Wachovia-Chef Robert Steel.
Der Überraschungscoup wurde am Markt als Hoffnungszeichen für die Branche bewertet. Der weit höhere Übernahmewert zeige, dass es keinen Ausverkauf um jeden Preis geben müsse.
smw (Quelle: sda)
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