Samstag, 27. September 2008 / 12:08:21
Helsana muss Prämien in sechs Kantonen senken
Bern - Auf Veranlassung des Bundes muss die Helsana ihre Krankenkassenprämien in sechs Kantonen senken. Die Kasse spricht von Nötigung durch den Bund: Sie hätte angesichts steigender Gesundheitskosten die Prämien erhöhen wollen.
Die Helsana habe sich entschieden, in den «sauren Apfel» zu beissen, sagte Sprecher Rob Hartmans zu einem Bericht des «Tages-Anzeiger».
Die Prämien für Helsana-Versicherte in den Kantonen Zürich, Schaffhausen, Waadt, Genf, Neuenburg und Tessin werden 2009 um zwei bis drei Prozent sinken.
Um die Senkung zu verhindern hätte Helsana, der grösste Schweizer Krankenversicherer, den Gerichtsweg beschreiten müssen.
«So hätten wir den Kunden aber die neuen Prämien nicht mitteilen können,» sagte Hartmans. Das hätte zu grosser Unsicherheit geführt.
Senkung der Reserven
Es sei grotesk, wenn während einer Finanzkrise ein Unternehmen gezwungen werde, Kapital abzubauen, sagte Harmans weiter. Bei den Banken werde schliesslich nun verlangt, dass sie ihr Eigenkapital aufstockten.
Hintergrund für die verlangten Senkungen sind die gesetzlich vorgeschriebenen Reserven der Versicherer. Der Bund forderte die Kassen auf, die Reserven in einigen Kantonen zu senken.
«Kantonale Reserven sind eine virtuelle Grösse in unserer Buchhaltung», sagte dazu Hartmans. Massgeblich seien die nationalen Reserven.
Aufsichtsfunktion wahrgenommen
Der Bund habe eine Aufsichtsfunktion und diese habe er auch wahrgenommen, sagte Jean-Marc Crevoisier, Sprecher des Eidg. Departements des Innern (EDI), auf Anfrage.
Neben der Helsana werden auch die CSS und die Wincare ihre Prämien in einigen Westschweizer Regionen um bis zu 6 Prozent senken. Im Gegensatz zur Helsana geben sie dafür aber nicht den Druck vom Bund als Grund an.
bert (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Helsana will massiv Kosten sparen - Stellenabbau geplant
Mittwoch, 10. März 2010 / 14:08:33