Mittwoch, 17. September 2008 / 07:44:30
Berg-und-Talfahrt an den internationalen Börsen
Zürich - Die US-Finanzkrise hat auch die Schweizer Börse in Atem gehalten. Nach einem festeren Start, der durch die Rettung des angeschlagenen US-Versicherungsriesen AIG ausgelöst wurde, gewannen die Krisenängste aber wieder die Oberhand.
Händler berichteten von weiteren möglichen Problemfällen, die angesichts der hohen Nervosität zu Abgaben auf breiter Front führten. Der SMI notierte zu Schluss um 1,17 Prozent tiefer auf 6654,33 Punkten.
In der anfänglichen Euphorie war der SMI zunächst bis 6859 gestiegen. Der breite SPI verlor ebenfalls 1,17 Prozent auf 5609,97 Zähler.
Dass die Marktteilnehmer weiterhin sehr nervös sind, zeigt sich am Kursverlauf der UBS-Aktie. Nach einem Kursprung von 13 Prozent zum Start ging es auf eine Achterbahnfahrt. Zum Marktschluss lag die Aktie 5,7 Prozent im Minus. Am Vortag hatten UBS knapp ein Viertel verloren.
Händler erklärten den Kursverlauf der UBS vor allem mit den Gerüchten um eine Fusion der angeschlagenen britischen Hypothekenbank HBOS mit der Lloyds Bank.
Nervöse Finanzwelt
Auch an anderen Börsen schwankten die Kurse teilweise stark. An der New Yorker Wall Street verloren alle drei grossen Indizes mehr als vier Prozent.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte fiel um 4,1 Prozent und lag damit nur knapp über dem Tagestief. Der breiter gefasste S&P-500 sackte 4,7 Prozent ab auf den tiefsten Stand seit Mai 2005. Der Nasdaq verlor 4,94 Prozent. Der Ölpreis stieg dagegen um fast 6 Prozent auf 96,57 Dollar.
Händler sorgten sich, dass die Investmentbank Morgan Stanley die Kreditkrise nicht überleben könnte. Deren Aktie brach um rund 40 Prozent ein. AIG erlitt trotz der Rettung durch den Staat dasselbe Schicksal.
Der japanische Nikkei hatte zum Handelsschluss im Plus notiert, blieb aber unter der 12'000-Punkte-Marke, die er am Tag zuvor erstmals seit einem halben Jahr durchbrochen hatte. Die Börsen in Hongkong und Shanghai schlossen im Minus.
Aktienhandel in Russland gestoppt
Die wichtigsten russischen Börsen stoppten den Aktienhandel nach starken Kursverlusten. Die Anordnung dazu sei von der Finanzbehörde gekommen, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax. Laut Interfax haben mehrere mittelständische und kleine russische Banken anhaltende Liquiditätsprobleme.
bert (Quelle: sda)
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