Freitag, 12. September 2008 / 16:35:56
Papst Benedikt XVI. von Sarkozy empfangen
Rom - Papst Benedikt XVI. hat zum Auftakt seines Besuchs in Frankreich die immer grösser werdende Kluft zwischen Arm und Reich in den westlichen Ländern beklagt. Für die Religion forderte er im gesellschaftlichen Leben einen höheren Stellenwert.
«Auch der Zustand unseres Planeten macht mir Sorgen», sagte der Papst bei einem Empfang im Élyséepalast. Weiter kritisierte er die Lage vieler Jugendlicher, die in der modernen Welt keine Orientierung mehr fänden und an den Rand gedrängt würden.
Staatspräsident Nicolas Sarcozy und Ehefrau Carla hatten das Kirchenoberhaupt am Morgen bei Nieselregen auf dem Flughafen Orly begrüsst. Mit dem persönlichen Empfang des Papstes waren sie vom Protokoll abgewichen.
Sarkozy rief in seiner Begrüssungsansprache zum Dialog des Staates mit den Religionen auf. «Es ist legitim für eine Demokratie, den Dialog mit den Religionen zu suchen, insbesondere mit der christlichen Religion, mit der wir eine lange Geschichte teilen», sagte Sarkozy.
Trennung von Staat und Kirche
Benedikt XVI. sprach sich nachdrücklich dafür aus, über den Sinn und die Bedeutung einer Trennung von Staat und Kirche wie in Frankreich neu nachzudenken. Diese Trennung sei zwar zum einen notwendig, um Religionsfreiheit zu garantieren und die Verantwortung des Staates sicherzustellen, sagte Benedikt.
Zum anderen müsse man sich jedoch klarer darüber werden, welche bedeutende Rolle die Religion spielen könne, «um zu einem grundsätzlichen ethischen Konsens in der Gesellschaft beizutragen». Sarkozy habe mit seiner Formulierung einer «positiven Laizität» ein offeneres Verständnis im Verhältnis zwischen Kirche und dem Staat ausgedrückt, lobte der Papst.
smw (Quelle: sda)
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