Freitag, 8. August 2008 / 08:23:27
Lehrermangel in den Kantonen kein Problem
Bern - Der im April befürchtete «akute Lehrermangel» in der Schweiz bewahrheitet sich nicht. Hunderte Lehrerstellen wurden in den vergangenen Monaten neu besetzt. Und die wenigen noch offenen Stellen gehören kurz vor Ende der Sommerferien zum Schulalltag.
In vielen Kantonen sind bereits alle Stellen besetzt, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur SDA ergab. Andernorts suchen die Schulleitungen vor allem für einzelne Teilzeitpensen noch Lehrkräfte.
Mehr als zehn unbesetzte Stellen verzeichnete Anfang Woche einzig der Kanton Zürich, wo die Schüler aber erst am 18. August in die Schulzimmer zurückkehren. Die Situation sei «nicht dramatisch», sagte Matthias Weisenhorn von der Zürcher Bildungsdirektion.
Beruhigt hat sich die Situation etwa in den Kantonen Aargau und Luzern, wo die Lage noch im April als «sehr angespannt» bezeichnet wurde.
Im Frühling kündigen viele Lehrer
Dass im Frühling zahlreiche Lehrkräfte ihre Stelle künden, ist ein alljährlich wiederkehrendes Phänomen. Sie suchen sich - je nach Wirtschaftslage - einen Job in der Privatwirtschaft oder eine neue Stelle.
Doch obwohl dieses Jahr die meisten Stellen wieder besetzt werden konnten, berichten viele Bildungsdirektionen von einem «ausgetrockneten Stellenmarkt». Lehrkräfte zu finden, sei schwieriger gewesen als auch schon, vor allem in den Naturwissenschaften.
Ab 2010 Lehrermangel erwatet
Die aktuelle Entwicklung bestätigt die Einschätzung von Beat W. Zemp, Präsident des Dachverbandes Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH), von Anfang Sommer. Zemp hatte sich damals auf Anfrage der SDA überzeugt gezeigt, dass Anfang Schuljahr keine Klasse ohne Lehrkraft dastehen werde.
Allerdings droht seiner Ansicht nach ab 2010 ein Lehrermangel: «Bisher konnten sich die Schulen immer irgendwie behelfen - etwa mit Pensionierten, Wiedereinsteigern oder Leuten, die kein adäquates Diplom besitzen. Dieses Reservoir wird in ungefähr zwei Jahren ausgeschöpft sein.»
fest (Quelle: sda)
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