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Freitag, 25. Juli 2008 / 12:00:00

Das Zeitalter des Mülls

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Wenn allenthalben Klagegesänge erschallen, welche die steigenden Rohstoff und Energiepreise beklagen, wird auf der anderen Seit von den Selben, die da jammern, fleissig daran weiter gearbeitet, Ressourcen zu vernichten.

Knauserigkeit ist dabei mit entscheidend. Konsumartikel müssen immer billiger und billiger werden. Als ein besonders krasses Beispiel kann dabei die Unterhaltungselektronik genommen werden.

Das Produkt «Stereoanlage» ist unterdessen ein Synonym für Abfall im Plastikgehäuse geworden. Vor 10 bis 15 Jahren kostete eine solche Anlage für Einsteiger noch um die 1500 Franken. Die Gehäuse waren aus Metall, die Schalter und Regler fühlten sich wertig an – mussten das ja auch, denn dieser Betrag stellte eine erhebliche Summe dar.

Doch das Resultat liess sich sehen und hören. Zudem funktionieren solche Anlagen auch heute noch klaglos und tönen besser als die 400 Franken- «alles-in-einem» Plastikquader, welche heute bei den Elektronikabteilungen der Grossverteiler in den Regalen stehen. Sicher, sogar dieser China-Müll hat aufgrund der neuen Konsumentenschutzgesetze 2 Jahre Garantie drauf.

Und viel mehr LED´s und Schalterchen, die sich aber ausnahmslos anfühlen wie Spielzeug. Doch den eigentlichen Zweck – störungsfrei und qualitativ hochwertig Musik wiederzugeben – erfüllen diesen Plastikkisten nicht, oder nur bedingt.

Der qualitative Minimalismus, der da betrieben wird, hat denn auch ökologische und ökonomische Folgen. Defekte kommen so sicher wie das «Amen» in der Kirche, doch an eine Reparatur ist nicht zu denken, da die Geräte nur auf möglichst billige Fertigung hin ausgelegt sind. Reparaturmöglichkeit oder gar –freundlichkeit stehen da nicht auf dem Programm. Selbst wenn nur ein 5-Rappen-Teilchen defekt ist, wandern solche Geräte in der Regel auf den Müll und werden durch ein Neues ersetzt.

Gedeckt werden die so anfallenden Kosten natürlich, indem die Ausfälle von Herstellern und Verteilern bereits in den Preis eingerechnet werden. Bei einer Ausfallrate von 10% während der zwei Jahre mit Garantie heisst dies, dass man eigentlich nur noch ein 360 Franken-Gerät bekommt. Mindestens 40 Franken gehen für den Ersatz und die Entsorgung drauf.

Auch ökologisch ist diese Art des Konsums natürlich ein Riesenmüll: Zusätzlicher Transportaufwand, Rohstoffverbrauch und die Entsorgung machen solche Elektronik zu Umweltsündern erster Güte – nicht zuletzt, weil bei der Herstellung genau so wenig auf die Recycling-Freundlichkeit wie auf die Produkt-Qualität geachtet wird.

Nach etwas über zwei Jahren – wenn die Garantie vorbei ist – sind die Geräte meist sowieso hinüber – und da alles in einem Gehäuse steckt, kann nicht einfach das CD-Laufwerk ausgewechselt werden. Alles muss weg und was Neues muss her. Die Industrie und der Handel reiben sich die Hände. Neue Ausstattungsmerkmale, Ton- und Verschlüsselungsnormen sorgen zudem noch dafür, dass sich zwar die Wiedergabequalität nicht verbessert, dafür alte Geräte unbrauchbar werden.

Doch das grösste Problem ist der Konsument, der tatsächlich glaubt, dass nur der Preis bestimme, ob ein Konsumartikel lohnend zu kaufen sei – seit Geiz geil ist, ist bei vielen die Fähigkeit verloren gegangen, zwischen «preiswert» und «billig» zu unterscheiden und zahlen drauf, während sie glauben, einen tollen Deal gemacht zu haben.

von Patrik Etschmayer (Quelle: news.ch)

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