Mittwoch, 23. Juli 2008 / 19:22:53
Genfer Regierung weist libysche Vorwürfe zurück
Genf - Die Genfer Regierung hat am Mittwoch alle libyschen Vorwürfe wegen angeblich schlechter Behandlung von Hannibal Gaddafi kategorisch zurückgewiesen. Der Sohn des libyschen Machthabers habe vielmehr eine «leicht bevorzugte» Behandlung genossen.
Nach umfassenden Überprüfungen sei klar, dass die Polizei ihre Arbeit gut gemacht habe. Es gebe keinen Grund zur Kritik, sagte der Genfer Regierungspräsident und Justizdirektor Laurent Moutinot vor den Medien.
Es sei keine Gewalt gegen das Ehepaar Gaddafi angewendet worden. Als Reaktion auf Vorwürfe Libyens präzisierte Moutinot, die Polizei habe weder eine Hoteltüre eingedrückt noch Hannibal Gaddafi einen Plastiksack über den Kopf gestülpt.
Die Genfer Polizei sei nie so vorgegangen. Er sehe nicht, weshalb sie es nun plötzlich bei Gaddafi hätte tun sollen, erklärte Moutinot.
Leibwächter zurückgehalten
20 Beamte seien an dem Einsatz beteiligt gewesen, und nicht 30. Diese Anzahl sei gerechtfertigt gewesen angesichts der Leibwächter. Einzig gegen die zwei Leibwächter sei denn auch Gewalt angewendet worden, da diese dazwischentreten wollten.
Hannibal Gaddafi sei dann etwas bevorzugt behandelt worden. So wurde er laut Moutinot in einem schusssicheren Wagen transportiert und konnte den Ort der Gewahrsam auswählen, «die beste zur Verfügung stehende Zelle». So wurde er in den Justizpalast gebracht statt ins Gefängnis von Champ-Dollon.
Er selber sei mit den zuständigen Stellen während des ganzen Tages in Kontakt gewesen um einen korrekten Verlauf sicherzustellen, sagte Moutinot weiter. Auch die eidgenössischen Stellen seien informiert worden.
tri (Quelle: sda)
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