Montag, 23. Juni 2008 / 11:54:57
Citigroup streicht 6500 Jobs
New York - Die US-amerikanische Bankengruppe Citigroup plant 6500 Stellen im Bereich Investment Banking zu streichen. Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, soll der Job-Kahlschlag bereits heute, Montag, beginnen.
Von den Massnahmen seien auch hochrangige Manager betroffen. Insgesamt machen die zu kürzenden Arbeitsplätze etwa zehn Prozent der rund 65'000 weltweit im Investment Banking bestehenden Stellen aus.
In den vergangenen beiden Quartalen musste die Citigroup Verluste in Höhe von rund 15 Mrd. Dollar hinnehmen.
Mit den Stellenstreichungen reagiert die Bankengruppe auf die vergangene Woche von Finanzchef Gary Crittenden ausgesprochene Warnung, sich im zweiten Quartal auf weitere «milliardenschwere Abschreibungen» gefasst zu machen.
Interner Umstrukturierungsprozess
Dem angeschlagenen Institut zufolge erweist sich die Verkleinerung des Investment-Geschäfts als Reaktion auf die herrschenden Marktbedingungen und als Teil des internen Umstrukturierungsprozesses.
Zum 31. März hatte die Citigroup weltweit bereits rund 9000 Mitarbeiter entlassen. Zudem steht das deutsche Privatkundengeschäft der Citigroup, die Citibank, mitten im Verkaufsprozess.
Eine Entscheidung über die Zukunft der Bank steht in etwa vier Wochen bevor. Als aussichtsreicher Kandidat für die Übernahme wird in Finanzkreisen die Deutsche Bank gehandelt.
Geringere Abschreibungen erwartet
Den Plänen der Citigroup nach sollen mitunter in New York ganze Handels-Desks geschlossen werden. Insgesamt will die Gruppe jährlich Ausgaben in Höhe von 15 Mrd. Dollar einsparen.
Zwar erwartet das Institut geringere Abschreibungen als im ersten Quartal, die Summen, mit denen zu rechnen sei, würden dennoch hoch ausfallen. Aufgrund der Kreditkrise seien einige Geschäftsbereiche obsolet geworden, während andere betrieblich ineffizient arbeiten und unzureichende Renditen generieren würden.
In anderen Sparten der Citigroup, wie bei M&A-Bankern, erwarten Branchenkenner mindestens ebenso drastische Einsparungsmassnahmen. Lediglich einige Stellen in Emerging Markets und der lukrative Zweig mit Transaktions-Diensleistungen dürften verschont bleiben.
rr (Quelle: pte)
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