Donnerstag, 12. Juni 2008 / 08:11:49
Vor allem Mädchen müssen Kinderarbeit leisten
Genf - Bildung ist nach Einschätzung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) das beste Mittel zur Bekämpfung der Kinderarbeit. Die Zahl der Kinder zwischen 5 und 14 Jahren, die arbeiten müssen, wird von der ILO auf 165 Millionen geschätzt.
Weiterhin ist über 75 Millionen Kindern der Besuch einer Grundschule verwehrt. Zum diesjährigen Welttag gegen Kinderarbeit ruft die Organisation deshalb zu einer Bildungsoffensive auf.
«Wir müssen das Recht auf Bildung für jedes Kind durchsetzen, damit kein Kind zum Überleben arbeiten muss. Das Ziel ist es, den Kinder eine qualitativ hochstehende Ausbildung und den Erwachsenen eine würdige Arbeit zu ermöglichen», sagte ILO-Generaldirektor Juan Somavia.
Belastende Armut
Oft arbeiteten Kinder viele Stunden am Tag und teilweise unter gefährlichen Bedingungen. Kinderarbeit und Armut stehen nach Angaben der ILO in einem engen Zusammenhang.
Viele arme Familien seien nicht in der Lage, das Geld für Schulgebühren oder Lernmaterialien aufzubringen. Auch hänge oft das Überleben der Familie vom Einkommen der Kinder mit ab, so dass die Arbeit wichtiger erscheine als Bildung.
Entscheid für den Sohn
Vor allem Kinder auf dem Land und Mädchen sind weiterhin stark benachteiligt. Gerade Mädchen müssen meist eine doppelte Belastung ertragen und sowohl im Haushalt als auch ausserhalb der Hauses arbeiten - entsprechend leiden der Besuch der Schule und die schulischen Leistungen.
Wenn eine Familie gezwungen ist zu entscheiden, ob ein Sohn oder eine Tochter die Schule besuchen darf, fällt der Entscheid meist gegen die Tochter aus. Nach den Zielen der UNO sollen bis 2015 alle Kinder wenigstens die Grundschule absolvieren.
bert (Quelle: sda)
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