Montag, 9. Juni 2008 / 12:09:40
Lebenszeichen nach Bergwerk-Explosion
Donezk - Im ukrainischen Bergwerk sind weitere 21 Arbeiter lebend unter Tage gefunden worden. Man habe mit ihnen Kontakt herstellen können, sagte die Sprecherin der Behörde für Bergwerksicherheit, Marina Nikitina. «Sie sind 875 Meter unter der Erde. Es geht allen gut, vier werden gerade nach oben gebracht.»
Zuvor waren bereits zwei überlebende Arbeiter und ein Toter geborgen worden. 13 Männer wurden den Angaben zufolge noch vermisst. Fünf Bergleute wurden verletzt.
Nach der Explosion im Karl-Marx-Bergwerk in der ostukrainischen Stadt Enakiewo im gebiet Donezk am Sonntagmorgen waren zunächst 37 Kumpel vermisst worden. Fünf Bergleute wurden verletzt. Die Methangasexplosion ereignete sich in tausend Metern Tiefe. Das Kohlebergwerk in Enakiewo zählt zu den ältsten in der Ukraine.
Hörbare Stimmen
Die rund 200 Einsatzkräfte arbeiteten mit Hochdruck, weil sich der Schacht zunehmend mit Grundwasser fülle und nur wenig Zeit bleibe, sagte Vizeregierungschef Alexander Turtschinow am Abend an der Schachtanlage. Die Helfer seien bis in eine Tiefe von 625 Metern vorgedrungen, danach seien die Wege blockiert.
«In 700 Metern Tiefe waren Stimmen zu hören», sagte Turtschinow. Die Detonation sei so stark gewesen, dass Fensterscheiben in Gebäuden an der Erdoberfläche zu Bruch gingen, berichteten Augenzeugen. Durch die Wucht seien auch das Luftversorgungssystem sowie die übrige Infrastruktur zusammengebrochen.
Kurz vor Schliessung
Die Mine war nach Angaben der Betreiber am Samstag aus Sicherheitsgründen zur Schliessung vorgesehen, weshalb sich nicht mehr so viele Arbeiter wie sonst dort aufhielten. Die Kumpel wollten die letzten Vorkehrungen für die Schliessung treffen.
Die Kohlegruben in der Ukraine gehören wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen zu den gefährlichsten weltweit. Bei der schwersten Bergwerks-Katastrophe des Landes waren Mitte November 2007 in der Anlage Sassjadko in Donezk 101 Kumpel gestorben.
ht (Quelle: sda)
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