Donnerstag, 5. Juni 2008 / 23:02:28
Bär Fränzi «unterliegt» bärensicherem Abfallbehälter
Goldau - Zehn Tage lang hat der WWF im Bärengehege im Natur- und Tierpark Goldau zwei Prototypen von bärensicheren Abfallbehältern getestet. Mit Erfolg. Nun können diese in den Schweizer Bärengebieten installiert werden.
Gross war die Verlockung für die 25-jährige syrische Bärin Fränzi am Morgen: Honig, Fisch, Fleisch und Nüsse wurden in den zwei speziell gesicherten Abfallbehältern im Bärengehege versteckt. Sie sollte den Medienschaffenden demonstrieren, wie bärensicher die beiden Prototypen sind.
Nicht nur Fränzi gelang es an diesem Morgen nicht, die Behälter zu knacken. Auch die andere Bärin, Evi, die während der vergangenen zehn Tage immer wieder mit den gefüllten Abfallbehältern im Gehäge alleine gelassen wurden, blieb erfolglos. Eine fix installierte Kamera überwachte das Verhalten der Bären.
Die ersten bärensicheren Abfallbehälter sollen innerhalb der nächsten vier bis sechs Wochen in Graubünden und in Italien installiert werden, wie Joanna Schoenenberger, Bärenexpertin beim WWF Schweiz sagte. Wieviele, ist noch nicht klar. Ein Container, so Marcel J. Strebel, Geschäftsführer der Konstruktionsfirma Brüco Swiss AG, koste zwischen 200 und 250 Franken.
Initiator WWF
Initiert wurde das Projekt der bärensicheren Abfallbehälter vom WWF. Er arbeitet an der erfolgreichen Etablierung einer lebensfähigen Population von Bären im Alpenraum. Mit dem Ziel, dass die Bären in freier Wildbahn leben und sich vermehren können - ohne dass für die lokale Bevölkerung eine Gefahr besteht.
Den WWF auf die Idee, einen bärensicheren Abfallbehälter zu konstruieren, brachte der Bär JJ3. Dieser wurde Mitte April dieses Jahres im Mittelbünden erschossen, weil er die Bevölkerung hätte bedrohen können.
fest (Quelle: sda)
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