Sonntag, 20. April 2008 / 13:02:25
Proteste vor Carrefour-Supermärkten in China
Peking - In mehreren chinesischen Städten sind erneut anti-westliche Proteste aufgeflammt. Neue Demonstrationen vor Kaufhäusern der französischen Einzelhandelskette Carrefour wurden aus mehreren Städten gemeldet.
So kam es in der alten Kaiserstadt Xi'an, der ostchinesischen Stadt Jinan sowie aus Harbin in Nordostchina zu Protestaktionen vor Carrefour-Geschäften. Carrefour war vorgehalten worden, es unterstütze die Exiltibeter. Schon am Vortag gab es ähnliche Aktionen in mindestens fünf anderen Städten.
Die Polizei musste in einigen Kaufhäusern einschreiten. In Hefei war am Samstag in einem Carrefour-Laden randaliert worden. Die französische Botschaft in Peking war nach kleinen Protestaktionen am Samstag von Sicherheitskräften weiträumig abgeriegelt worden. Frankreich war in China wegen der Zwischenfälle beim olympischen Fackellauf in Paris in die Kritik geraten.
Medien riefen zur Ruhe auf
Die staatlichen chinesischen Medien riefen unterdessen zur Ruhe auf, nachdem es am Samstag weltweite Proteste gegen die Berichterstattung westlicher Medien über den Tibet-Konflikt gegeben hatte.
«Als Bürger müssen wir unseren Patriotismus mit Ruhe sowie Verantwortung zeigen und auf legale wie geordnete Weise», hiess es. Pro-chinesische Demonstrationen hatte es in Paris, London, Berlin, Wien und Los Angeles gegeben.
Peking hatte Mitte März anti-chinesische Proteste in Tibet gewaltsam niedergeschlagen. Die Vorfälle hatten vor den Olympischen Sommerspielen in Peking massive internationale Kritik an China und Rufe nach einem Olympiaboykott ausgelöst.
smw (Quelle: sda)
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