Mittwoch, 9. April 2008 / 16:21:59
Sperma-Qualität gibt Anlass zu Sorge
Bern - Um die Fruchtbarkeit der jungen Schweizer steht es nicht zum Besten. Gemäss einer Nationalfonds-Studie erreicht das Sperma jedes zweiten Probanden nicht die von der Weltgesundheitsorganisation WHO festgelegten Werte.
Getestet wurden Anzahl, Konzentration und Beweglichkeit der Spermien sowie die Menge der Samenflüssigkeit, wie es im Bericht zum Nationalen Forschungsprogramm 50 (NFP 50) heisst. Darüber hatte die Sendung «Rendez-vous» von Schweizer Radio DRS berichtet.
Dabei handelt es sich allerdings nur um ein Zwischenresultat: Obwohl das NFP 50 Ende 2007 ausgelaufen ist, wird die Studie fortgesetzt. Bisher konnte nämlich nur das Sperma von 770 jungen Männern untersucht werden. Für aussagekräftige Daten sind aber 3000 Proben nötig.
Dünne Datenlage
Diese können Stellungspflichtige im Rahmen der Aushebung abgeben. Schon kurz nach der Lancierung der Studie im Sommer 2005 hatte sich aber gezeigt, dass nur rund 5 Prozent der Stellungspflichtigen bereit waren, ihr Sperma von den Forschern rund um den Lausanner Mediziner Marc Germond untersuchen zu lassen.
Die Forscher hatten mit einer Teilnahmerate von 10 Prozent gerechnet. Wegen der bisher dünnen Datenlage macht der Bericht noch keine Aussagen über die Gründe für die Sperma-Qualität. Noch offen ist insbesondere der Einfluss von hormonaktiven Stoffen.
Bezug zu Hodenkrebsrate
Dazu braucht es nun weitere Proben und Angaben über Gesundheit, Lebensstil, Gewohnheiten oder genitalen Fehlbildungen von jungen Männern aus verschieden Regionen der Schweiz, wie es in dem Bericht heisst. Das Programm wird darum noch drei bis vier Jahre fortgesetzt.
Schon jetzt steht aber fest, dass die ersten Resultate Anlass zur Sorge geben: Die Sperma-Qualität der jungen Schweizer ist gemäss der Studie ähnlich wie in Ländern mit der höchsten Hodenkrebs-Rate.
ht (Quelle: sda)
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