Montag, 10. März 2008 / 15:02:55
Waris Dirie zwei Tage von Taxifahrer festgehalten
Wien - Die vergangene Woche in Brüssel verschwundene somalische Frauenrechtlerin Waris Dirie ist laut Angaben ihres Anwalts zwei Tage von einem Taxifahrer festgehalten worden. Am Montag wurde sie in Wien von einem Arzt untersucht.
Wie der Anwalt Gerold Ganzger weiter erklärte, habe der Mann während ihrer Gefangenschaft versucht, Dirie zu vergewaltigen. Dabei habe die UNO-Sonderbotschafterin eine Schulterverletzung und Kratzspuren an den Beinen davongetragen.
Dirie, die sich für ein weltweites Verbot der weiblichen Genitalverstümmelung einsetzt, soll nach ihrer Odyssee am vergangen Freitag in Brüssel einen Nervenzusammenbruch erlitten haben.
Nach ihrer Aussage bei der belgischen Polizei sei Dirie im Hotel in Weinkrämpfe ausgebrochen, berichtete ihr Manager. Deshalb sei sie auf schnellstem Weg nach Wien zurückgebracht worden, wo sie ihren Wohnsitz hat.
Nichts erzählt
Nachdem Dirie wieder aufgetaucht war, hatte sie laut ihrem Manager zunächst angegeben, sich nur verirrt zu haben. Das ehemalige Top-Model habe bestritten, dass sie verletzt, vergewaltigt oder festgehalten worden sei.
Nach der neuen Version hatte sich die Afrikanerin nach einem Discobesuch in Brüssel tatsächlich verirrt. Sie hatte weder Geld noch ihr Handy bei sich. Gemeinsam mit einem Taxifahrer habe sie nach ihrem Hotel gesucht.
Der Mann habe ihr schliesslich angeboten, bei ihm zu übernachten, habe Dirie in seinem Haus am Brüsseler Stadtrand dann aber bedrängt und sie zu vergewaltigen versucht. Nach zweitägiger Gefangenschaft habe er sie in die Stadt zurückgebracht.
Den belgischen Behörden gegenüber habe sie nichts über den Vorfall erzählt, weil sie «nicht mehr darüber reden», sondern nur mehr «ihre Ruhe» haben wollte. «Ich glaube, sie ist einfach schwer schockiert gewesen», sagte Diries Lutschinger in Wien.
ht (Quelle: sda)
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