Montag, 25. Februar 2008 / 23:42:00
Jedes fünfte Kind in der EU von Armut bedroht
Brüssel - Fast jedes fünfte Kind ist in der Europäischen Union akut von Armut bedroht. Die Kinderarmut liege damit seit sechs Jahren auf unverändert hohem Niveau, erklärte die EU-Kommission in Brüssel.
Rasche Besserung ist nicht in Sicht, wie Experten bei der Präsentation des EU-Sozialschutzberichtes erklärten: Die Sozialminister der 27 EU-Staaten seien bisher nicht bereit, gemeinsame Zielwerte zur Armutsbekämpfung zu beschliessen.
Im EU-Durchschnitt sind 16 Prozent aller Bürgerinnen und Bürger von Armut bedroht, während der Anteil bei Kindern 19 Prozent beträgt. Sie lebten 2006 laut EU-Bericht in Familien, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens in ihrem Land zur Verfügung hatten.
Unterhalb dieser Schwelle beginnt für die EU das Armutsrisiko. Nur in Dänemark, Finnland, Zypern und Deutschland stehen Kinder beim Thema Armut etwas besser da als der Rest der Bevölkerung; in Slowenien und Belgien ist das Risiko für beide Gruppen gleich hoch.
Bis in die 90er Jahre seien vor allem alte Menschen von Armut bedroht gewesen, erläuterte ein Kommissionsbeamter. Seither seien besonders Kinder betroffen. Die EU-Sozialminister wollen sich am kommenden Freitag in Brüssel mit dem Bericht befassen.
Das Papier enthält auch Angaben zur Beschäftigung älterer Arbeitnehmer und zum Zugang armer Menschen zur Gesundheitsversorgung. Bürger mit geringem Einkommen gaben demnach häufiger als Besserverdienende an, dass sie nicht die nötige ärztliche Versorgung bekamen.
fest (Quelle: sda)
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