Samstag, 9. Februar 2008 / 08:15:02
G7 beraten in Tokio über Finanzkrise
Tokio - Die Finanzminister und Notenbankchefs der sieben führenden Industrieländer haben in Tokio ihre eintägigen Beratungen über Konsequenzen aus der Bankenkrise aufgenommen. Von dem Treffen werden Signale zur Stabilisierung der Finanzmärkte erhofft.
«Wir wollen zuerst die Situation einschätzen und eine starke Botschaft aussenden, um die globalen Märkte und die Weltwirtschaft zu stabilisieren», sagte der japanische Finanzminister Fukushiro Nukaga.
In einem überarbeiteten Entwurf für das Abschlusscommuniqué, das der Nachrichtenagentur Reuters schon zu Beginn der Sitzung vorlag, werden sechs Themenfelder genannt, in denen nun gehandelt werden soll.
Neben der vollständigen Offenlegung der Risiken durch die Banken hält die G7 ein besseres Liquiditätsmanagement bei Finanzinstitutionen für erstrebenswert, abgestimmt auf der Basis eines internationalen Ansatzes.
Bei den Rating-Agenturen müssten bestehende Interessenskonflikte zwischen der Mitwirkung an der Schaffung neuer Finanzprodukte und deren Bewertung gelöst werden.
Solide ökonomische Basis
Die wirtschaftlichen Aussichten der Weltwirtschaft werden in dem Entwurf als von Herausforderungen und neuen Unsicherheiten geprägt beschrieben. Insgesamt sei die ökonomische Basis trotz abnehmender Wachstumsraten aber nach wie vor solide.
Unter den vielen Risiken wird neben den Folgen der US-Hypotheken- und der daraus folgenden Finanzmarktkrise auf Inflationsgefahren, eine drohende Kreditverknappung, Inflationsgefahren und hohe Ölpreise verwiesen.
Zur Begrenzung des Ölpreisanstiegs werden die ölproduzierenden Länder in dem Entwurf aufgerufen, ihre Fördermengen zu erhöhen. Notwendig seien zudem ein Ausbau der Ölverarbeitung sowie eine höhere Energieeffizienz unter den Verbrauchern.
Zugleich wenden sich die G7-Finanzminister und Notenbankchefs gegen staatliche Subventionen in einzelnen Ländern, um den Ölpreis künstlich zu drücken. Zu den G7-Staaten gehören die USA, Japan, Deutschland, Kanada, Grossbritannien, Frankreich und Italien.
rr (Quelle: sda)
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