Dienstag, 5. Februar 2008 / 06:57:25
Zwei Millionen Menschen protestieren gegen FARC
Bogotá - Mehr als zwei Millionen Menschen haben in Kolumbien gegen die FARC-Rebellen protestiert und die Freilassung aller Geiseln gefordert. Auch in anderen Ländern kam es zu Protesten. Insgesamt hatten die Organisatoren in weltweit 160 Städten zu Aktionen aufgerufen.
Die meist in weisse Kleidung gehüllten Demonstranten riefen immer wieder Slogans wie «Nein zur Geiselnahme» oder «FARC, es reicht». Es war die grösste Mobilisation gegen die linksgerichteten Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) in ihrer Geschichte.
In Bogotá demonstrierten nach Polizeiangaben mehr als eine Million Menschen gegen die FARC. In Medellin im Nordwesten des Landes gaben die Behörden die Teilnehmerzahl mit knapp 500'000 an, auch in Cali im Südwesten gingen laut offiziellen Angaben eine halbe Million Menschen auf die Strasse.
Die Veranstalter der Proteste bezeichneten sich selbst als unabhängig - allerdings wurden sie massiv von den Behörden unterstützt, im Ausland organisierten die kolumbianischen Botschaften die Demonstrationen. Auch die Regierung hatte immer wieder zur Teilnahme an den Veranstaltungen aufgerufen.
Auch im Ausland gingen Menschen gegen die FARC auf die Strasse, unter anderem in den USA, Kanada, Japan und Venezuela. In Paris versammelten sich 200 Menschen, hauptsächlich Kolumbianer.
Kritik
Allerdings wurde die Aktion von der Familie der französisch-kolumbianischen FARC-Geisel Ingrid Betancourt scharf kritisiert. «Wir verurteilen diese Manipulation. Es ist Propaganda und komplett von der Regierung organisiert», sagte ihre Schwester Astrid Betancourt.
Die FARC hält in Kolumbien zwischen 700 und 1000 Geiseln fest und machen damit Druck auf die Regierung in Bogotá. Die Rebellen wollen etwa 40 Geiseln im Austausch gegen rund 500 FARC-Kämpfer freilassen, die in kolumbianischen Gefängnissen sitzen.
fest (Quelle: sda)
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