Montag, 4. Februar 2008 / 23:32:54
Chancen für Abfallwirtschaft und Bioenergie
Hamburg - Seit der Veröffentlichung der UK Biomass
Strategy im Mai 2007 hat sich in Grossbritannien im Bereich der
Müllverarbeitung und der Bioenergiegewinnung einiges getan.
Allein aufgrund der EU Deponie-Richtlinie in Grossbritannien sind im Laufe der
nächsten zehn Jahre ca. 14 Milliarden Euro notwendig, um den
Verpflichtungen gerecht zu werden, wie der IWR-Pressedienst schreibt.
Vorrangig gefördert werden Bioenergieprojekte zur Wärme- und
Stromerzeugung sowie zur Herstellung nachhaltiger Industrieprodukte aus
Abfall und Biomasse. Ausserdem ist geplant, stillgelegte Flächen neu zu
erschliessen und den Anbau von nachwachsenden Rohstoffen zur
Energiegewinnung massiv voranzutreiben.
Ziel ist, dass bis 2010 fünf
Prozent aller Kraftstoffe des Landes aus erneuerbaren Quellen stammen, und
bis 2015 sieben Prozent des nationalen Wärmevolumens aus Bioenergie
bezogen wird. Zum anderen verlagert sich die nationale Abfallwirtschaft
durch die verschärften Auflagen mehr und mehr auf private Unternehmen. Die
Müllverarbeitungsindustrie boomt: Bis 2010 sollen 30 Prozent der
Haushaltsabfälle kompostiert oder recycelt werden.
«Wachstum festgestellt»
Margaret Bates, Managerin des »SITA Centre for Sustainable Waste
Management«, einem der grössten Institutionen Europas im Bereich
nachhaltiges Müll-Management, bewertet das Geschäftsklima im Bereich
Abfall und Recycling in Grossbritannien als sehr gut. »Wir können ein
deutliches Wachstum in der Branche feststellen. Der politische Wille und
der Druck auf die lokalen Behörden ergänzen sich sinnvoll. Dadurch
entsteht ein grosses Potential für Unternehmen der Branche,« so Margaret
Bates.
In den East Midlands werden zum Beispiel jährlich etwa 25 Millionen
Tonnen Abfall erzeugt, davon ein grosser Anteil aus der
landwirtschaftlichen Produktion, denn 80 Prozent der Fläche der East
Midlands wird landwirtschaftlich genutzt. Ab 2008 werden in der Region
keine weiteren Mülldeponien mehr errichtet.
Die regionale
Wirtschaftsförderungsgesellschaft, die East Midlands Development Agency
(EMDA), fördert die Ansiedlung ausländischer Unternehmen mit dem
entsprechenden Branchen Know-how deshalb massiv: »Im Kampf gegen den
Klimawandel sind innovative Konzepte gefragt«, so David Scrimgeour,
Repräsentant der EMDA im deutschsprachigen Raum.
ht (Quelle: pd)
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