Samstag, 2. Februar 2008 / 09:00:17
Letzter grosser Drogenboss Kolumbiens ermordet
Caracas/Bogotá - Einer der meistgesuchten Drogenbosse der Welt ist in Venezuela erschossen gefunden worden. Die Leiche des Kolumbianers Wilber Varela wurde am Freitag in einem Haus einer Ferienanlage in Mérida im Westen des Landes entdeckt.
Das berichteten Medien unter Berufung auf die Behörden des Landes. Die Umstände des Todes von Varela, der in der Drogenszene «Jabon» (Seife) genannt wurde, sind noch nicht ermittelt.
Bislang stehe nur fest, dass der 50-Jährige und ein zweiter Mann, der ebenfalls in dem Haus tot gefunden worden sei, mit Schüssen aus einer Neun-Millimeter-Pistole ermordet wurden, sagte ein Polizeisprecher. Varela sei mit gefälschten Papieren unterwegs gewesen. Durch seine Fingerabdrücke und andere Daten sei er zweifelsfrei identifiziert worden.
Privatarmee «Los Machos»
Der Leiter der venezolanischen Antidrogenbehörde ONA, Nestor Reverol, erklärte, kolumbianische Polizisten würden die Leichen nach Kolumbien transportieren. «Der einflussreichste Drogenmann unseres Landes ist tot», sagte in Kolumbien der Friedensbeauftragte der Stadt Cali, Fabio Cardozo.
Varela galt als Chef des berüchtigten kolumbianischen Kokain-Kartells «Norte del Valle». Laut amtlichen Angaben hatte er in den 1980er Jahren mit dem Drogenhandel begonnen.
Er baute eine Privatarmee auf, die «Los Machos» genannt wurde und kolumbianischen Behörden zufolge Tausende Menschenleben auf dem Gewissen hat. Der Drogenbaron beteuerte immer, seine Männer bekämpften als rechte Paramilitärs die linke Guerilla in Kolumbien. Die USA hatten auf Varela ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar ausgesetzt.
tri (Quelle: sda)
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