Freitag, 25. Januar 2008 / 15:40:00
Kritik an SVP-Fokus des Schweizer Fernsehens
Zürich - Der Publikumsrat fordert das Schweizer Fernsehen (SF) auf, seine eigene Rolle bezüglich SVP-Berichterstattung zu überdenken. Der Stellenwert, welcher der Oppositionsrolle der SVP zugeordnet wird, irritiere, heisst in einer Mitteilung.
Der Leitende Ausschuss des Publikumsrats empfiehlt den Macherinnen und Machern, «bei der Programmgestaltung der Themen immer wieder auch die eigene Rolle zu hinterfragen und das gewohnte Augenmass zu wahren».
Wie Publikumsrats-Präsident Othmar Kempf auf Anfrage erklärte, hat das Schweizer Fernsehen in zu vielen Sendungen zu sehr auf die Oppositionsrollen-Thematik der SVP fokussiert. Das sei zwar durchaus ein wichtiges Thema gewesen, aber nicht das einzige in der Schweizer Politlandschaft.
Der Publikumsrat wird laut Kempf noch das Gespräch mit SF-Chefredaktor Ueli Haldimann suchen, um den Kritikpunkt zu diskutieren. Haldimann, sonst ständiger Teilnehmer an den Sitzungen des Publikumsrats, sei diesmal wegen seiner Anwesenheit am WEF nicht dabei gewesen.
Lob für «Lovecheck» und «Einstein»
Auf Zustimmung gestossen sind die beiden SF-Sendungen «Lovecheck» und «Einstein». Die Datingshow sei unbeschwert, das Wissensmagazin vermittle spannende Themen aus der Alltagswelt. Allerdings hätten beide Gefässe noch Entwicklungsbedarf.
«Einstein» sei immer noch zu sehr von unterhaltenden Elementen geprägt. Der Publikumsrat wünsche sich mehr wissenschaftlichen Tiefgang und stärkere Bezüge zur Wissenschaft und Forschung.
Bei «Lovecheck» vermissten einige im Publikumsrat einen Bericht darüber, was aus den Kandidierenden der letzten Sendung geworden ist. Für einige im Rat leiste die Datingshow zwar «keinen substantiellen Beitrag zur Reputation» von SF. Die Sendung habe aber ihre Berechtigung, sofern sie ihr Zielpublikum erreiche.
bert (Quelle: sda)
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