Montag, 14. Januar 2008 / 14:28:22
Schweiz ist auf ausländischen Strom angewiesen
Bern - In den kommenden Jahren wird die Schweiz zunehmend auf ausländischen Strom angewiesen sein. Das Land brauche deshalb eine engagierte Energie-Aussenpolitik, sagte Bundesrat Moritz Leuenberger zur Eröffnung des 2. Schweizerischen Stromkongresses in Bern.
Die Schweiz und die EU haben Verhandlungen über ein Elektrizitätsabkommen aufgenommen. Hauptziele der Schweiz seien eine sichere Stromversorgung im liberalisierten Umfeld, Regelungen für den Stromtransit und die Teilnahme der Schweiz am europäischen Elektrizitätsbinnenmarkt, heisst es in Leuenbergers Text weiter.
Es gebe sehr gute Signale, wonach in dem Dossier zügige Fortschritte erwartet werden könnten, sagte der Schweizer Energieminister. Der Bund beabsichtige, die klimafreundliche und effiziente Energienutzung in die Energieaussenpolitik aufzunehmen.
Stromverbrauch senken
Das energiepolitische Gesamtpaket, das er nächstens vorlegen werde, setze auf einen gedämpften Anstieg des Stromverbrauchs, führte Leuenberger aus. Doch den in rund 15 Jahren zu erwartenden Engpass in der Stromversorgung werde auch die beste Best-Practice-Strategie nicht verhindern können.
Zu einem neuen Kernkraftwerk hätten die Stimmberechtigten das letzte Wort, stellte Leuenberger klar. Ans Netz gehen könnte ein neues KKW frühestens in 15 bis 18 Jahren. Die Stromproduktion in Gaskombikraftwerken werde mit den neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen stark erschwert bis verunmöglicht.
Lob für neues Stromgesetz
EU-Energiekommissar Andris Piebalgs war ebenfalls Redner am Stromkongress. Er lobte die Schweiz für ihr neues Stromversorgungsgesetz. Damit habe sie die Weichen gestellt für die Liberalisierung des Strommarkts.
Auch die Schweiz könne der EU erneuerbare Energien liefern. Bedingung sei allerdings, dass sie und andere interessierte Drittländer die entsprechende EU-Richtlinie anwenden würden, erklärte Piebalgs. Diese werden noch im Januar verabschiedet.
fest (Quelle: sda)
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