Mittwoch, 9. Januar 2008 / 16:39:36
Blutspende-Vorräte auf dramatischem Tiefstand
Bern - Den Schweizer Spitälern geht das Blut aus. Derzeit hat das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) noch Blutspenden für vier Tage vorrätig, nötig wäre aber mehr als das Doppelte. Operationen mussten vorerst noch keine verschoben werden.
Wenn die Vorräte aber weiter zurückgingen, müsse den Spitälern eine Verschiebung nicht zwingend notwendiger Operationen empfohlen werden, sagte Rudolf Schwabe, Direktor des SRK-Blutspendedienstes, auf Anfrage zu Medienberichten.
Dass es in den Spitälern zu bedrohlichen Engpässen kommt, glaubt er aber nicht. Schwabe hofft, dass die Spenden vorher wieder zunehmen.
Zudem erwägt er einen nationalen Spendenaufruf, eine Plakataktion in den Poststellen ist bereits geplant.
Vorräte auf 4 Tage gesunken
Die Lage ist schon seit mehreren Wochen kritisch: Vor den Festtagen, in welchen das Spendeaufkommen ohnehin gering sei, seien noch Vorräte für 8 bis 10 Tage vorhanden gewesen, sagte Schwabe. Bis Anfang dieser Woche waren sie dann auf 6 Tage gesunken.
Anders als üblich kamen aber die Blutspenden auch nach den Weihnachtsferien nur schleppend in Gang.
Inzwischen ist mit 4000 bis 5000 Beuteln ein Vorrat für gut 4 Tage vorhanden, so wenig wie kaum je zuvor. Hauptgrund ist laut Schwabe die Grippeepidemie, die die Schweiz seit Jahresanfang im Griff hat.
Spendefreudige Schweizer
Von einer allgemeinen Spendefaulheit könne aber keine Rede sein: In der Schweiz spende die Bevölkerung mehr Blut als in den meisten anderen Ländern.
Zudem habe der kontinuierliche Rückgang der letzten Jahre gestoppt werden können. 2007 sei wieder mehr Blut gespendet worden.
rr (Quelle: sda)
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