Donnerstag, 3. Januar 2008 / 08:12:24
Kenias Opposition sagt Grossdemonstration ab
Nairobi - In Kenia hat die Opposition ihre verbotene Grossdemonstration gegen Präsident Mwai Kibaki abgesagt. So sollten Zusammenstösse zwischen mit der Polizei gestoppt werden, teilte ein Vertreter der Orangen Demokratiebewegung (ODM) mit.
Die ODM-Mitglieder seien friedliche Menschen, sagte der Parteivertreter. Es dürfe niemand mehr ums Leben kommen. Die Partei kündigte eine neue Demonstration für Freitag an.
Zuvor war die Polizei am Vormittag mit Wasserwerfern und Tränengas gegen Tausende von Demonstranten vorgegangen, die an der Kundgebung teilnehmen wollten. Bei Unruhen in den vergangenen Tagen starben mehr als 300 Menschen. Etwa 100 000 Menschen sind nach Schätzungen des Roten Kreuzes auf der Flucht.
Oppositionsführer Raila Odinga hatte zunächst an der Demonstration festhalten wollen, zu der mehr als eine Million Menschen erwartet wurden. Amtsinhaber Kibaki hatte die Präsidentenwahl Ende Dezember nach Regierungsangaben knapp gewonnen, die Opposition wirft ihm aber Wahlbetrug vor.
Anklage gefordert
Kibaki-Anhänger forderten den Internationalen Strafgerichtshof unterdessen auf, gegen die Opposition wegen Völkermordes vorzugehen. Die OMD-Spitze müsse von dem Gericht wegen «ethnischer Säuberungen» und Genozids angeklagt werden, erklärten 104 Kibaki-treue Parlamentsabgeordnete.
Angesichts einer drohenden Eskalation der Gewalt in Kenia sind umfangreiche Vermittlungsbemühungen angelaufen. Zum Auftakt seiner Gespräche in Nairobi traf der südafrikanische Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu mit Oppositionsführer Raila Odinga zusammen. Auch UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat Vermittlungsbemühungen angekündigt.
fest (Quelle: sda)
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