Samstag, 1. Dezember 2007 / 07:59:47
Geiselnahme unblutig beendet
Rochester - Glückliches Ende einer Geiselnahme in einem Wahlkampfbüro von Hillary Clinton: Der vermutlich geistig gestörte Kidnapper ergab sich, nachdem er kurz zuvor seine letzten Geiseln freigelassen hatte.
US-Fernsehsender zeigten am Freitagabend die Bilder des mutmasslichen Täters, der mit erhobenen Händen das Wahlkampfbüro der demokratischen Präsidentschaftsbewerberin in Rochester im US-Bundesstaat New Hampshire verliess.
Clinton selbst war zu keinem Zeitpunkt des fast sechsstündigen Dramas in Gefahr, da sie sich auf Wahlkampftour in Virginia befand.
«Ich bin sehr dankbar, dass dieser schwierige Tag so gut endete», sagte Clinton. «Ich habe zuvor mit den Familien der Geiseln engen Kontakt gehalten», fügte sie hinzu. Zugleich dankte sie der Polizei.
«Alle meine Wahlhelfer befinden sich in Sicherheit.» Unbestätigten Berichten zufolge handelte es sich bei dem Täter um einen geistig Gestörten, der den Behörden der Stadt seit längerem bekannt sei. Er sei am Freitag vor Gericht geladen gewesen.
Tat angekündigt
Zeitweise habe er vier Menschen in seiner Gewalt gehabt, berichteten US-Fernsehsender.
Er habe mit Clinton sprechen sowie sich über den Zustand der psychiatrischen Krankenhäuser in den USA beschweren wollen, hiess es. Zu Bekannten habe er zuvor gesagt, «sie sollten am Freitag fernsehen», hiess es.
Bereits zwei Stunden zuvor war fälschlicherweise das Ende der Geiselnahme gemeldet worden.
Die Polizei hielt sich während des gesamten Dramas mit Informationen extrem zurück. Ein Polizeisprecher weigerte sich zeitweise sogar, die Zahl der Geiseln zu nennen.
Weitere Wahlkampfbüros geräumt
Der etwa 40 Jahre alte Geiselnehmer stürmte nach Berichten von Augenzeugen gegen Freitagmittag in das Gebäude und erklärte, er trage einen Sprengstoffgürtel am Körper.
Etwa eine Stunde später habe er zunächst eine Mutter mit Kind freigelassen und später eine weitere Frau auf freien Fuss gesetzt.
Spezialeinheiten der Polizei, darunter Sprengstoffexperten, umstellten das Gebäude und nahmen mit dem Täter per Handy Kontakt auf, hiess es.
Vorsichtshalber wurden auch zwei nahe gelegene Wahlkampfbüros der demokratischen Präsidentschaftsbewerber Barack Obama und John Edwards sowie eine Schule geräumt, hiess es.
rr (Quelle: sda)
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