Donnerstag, 20. Dezember 2007 / 08:27:39
Marianne Abderhalden: «Was passiert ist, ist passiert!»
«Nachwuchsathletin des Jahres 2006» – mit diesem Titel wurde Marianne Abderhalden am
Nachwuchs-Preis der Sporthilfe ausgezeichnet. Ihr Talent konnte die junge St. Gallerin diese Saison verletzungsbedingt noch nicht unter Beweis stellen. Abderhalden stellt sich den Fragen der Sporthilfe News-Redaktion.
Junioren-Weltmeisterin in der Abfahrt, Nachwuchsathletin des Jahres – Marianne Abderhalden geht erfolgreich ihren Weg in Richtung Spitzensport. Nun muss die junge Skifahrerin und Schwester
von Schwingerkönig Jörg Abderhalden aber erst Geduld beweisen: Eine Verletzung zwingt sie
zu einer Trainingspause.
Sporthilfe: Wie geht es dir heute?
Abderhalden: Mir und meinem Fuss geht es den
Umständen entsprechend gut. Natürlich
bin ich enttäuscht, diese Saison nicht
voll fahren zu können, aber das gehört
zum Sport nun mal dazu – dafür habe
ich jetzt Zeit für andere Dinge, die vorher
im Hintergrund standen.
Was ging dir durch den Kopf, als du
die Diagnose gehört hast?
Abderhalden:
Als die Diagnose «Teilachillessehnenriss
» kam, war ich schon ziemlich
gefasst. Schlimmer war es gerade
nach der Verletzung. «Nein, das ist das
Saisonende», habe ich mir gedacht.
Der Moment war sehr schwierig für
mich. Man fällt in so einem Moment in
ein Loch. Alle Ziele, die ich mir gesetzt
hatte, waren auf einmal weg. Aber die
Verletzung ist glücklicherweise nicht so
schlimm wie ich befürchtet hatte.
Wie gehst du mit dem Rückschlag
um?
Abderhalden:
Für mich gilt ganz klar: immer nach vorne
schauen! Was passiert ist, ist nun mal
passiert – ändern kann ich es ja sowieso
nicht. Ich konzentriere mich auf die
Genesung und blicke nach vorne.
Hattest du beim Fahren Angst vor
Verletzungen?
Abderhalden:
Nein beim Fahren habe ich mir eigentlich
nie Gedanken über mögliche Stürze
oder Verletzungen gemacht. Auch bei
hoher Geschwindigkeit und extrem
steilen Hängen ging es mir super – ich
hatte keine Bedenken. Ich glaube, dafür
macht mir das Skifahren einfach viel zu
sehr Spass.
Was sind deine nächsten Ziele?
Abderhalden:
Im Moment ist mein Ziel einfach gesund
zu werden und dann möglichst schnell
auf den Skiern in Form zu kommen. Ich
schaue nicht zu sehr in die Zukunft,
sondern nehme einen Schritt nach dem
andern. Schliesslich kann man ja nie
wissen, was morgen passiert.
Was bedeutet dir die Auszeichnung
«Nachwuchsathletin des Jahres
2006»?
Abderhalden:
Der Nachwuchs-Preis ist eine Ehre für
mich. An der Verleihung selbst habe
ich viele interessante Sachen und
Menschen kennen gelernt. Für mich
ist die Auszeichnung zudem auch eine
riesige mentale und natürlich auch
finanzielle Unterstützung (Marianne
Abderhalden erhielt ein Preisgeld von
2’500 Franken und einen einjährigen
Athletenvertrag, der ihr monatlich einen
Unterstützungsbeitrag von 600 Franken
garantiert, Anmerkung der Red.).
Welche Charaktereigenschaft hilft
dir im Sport am meisten, welche am
wenigsten?
Abderhalden:
Der Wille und die Freude am Skirennsport
helfen mir sicher dabei, im Sport
die beste Mischung aus Ernst und
Spass zu finden. Zu meinen
Schwächen … – Ich glaube
Geduld ist nicht wirklich eine
Stärke von mir …
Wie bist du zum
Skisport gekommen?
Abderhalden:
Durch meine Familie.
Meine Geschwister haben
mich schon sehr früh mit
auf die Pisten genommen.
Danach hat einfach das
Eine das Andere ergeben
(lacht).
Fürs Schwingen hast du
dich nie interessiert?
Abderhalden:
Ich habe mich schon fürs
Schwingen interessiert, aber
immer nur als Zuschauerin.
Für den Rest waren meine
Brüder zuständig.
Wie finanzierst du deinen
Sport?
Abderhalden:
Mit meinen div. Sponsoren,
sei es mein Kopfsponsor, dieAusrüsterfirmen, Privatsponsoren und
natürlich durch die Fördermassnahmen
der Sporthilfe. Als junge Sportlerin bin
ich auf alle Formen der Unterstützung
angewiesen.
Was gibt es in deinem Leben neben
dem Skifahren?
Abderhalden:
Wenn ich mal Zeit habe, dann pflege
ich mein Umfeld. Denn ohne ein gutes
Umfeld, geht es nicht. Meine Freunde
und Familie sind immer für mich da und
fangen mich auf, wenn es mal nicht so
rund läuft – wie jetzt zum Beispiel.
Was trainierst du am liebsten /
am wenigsten gerne?
Abderhalden:
Am liebsten stehe ich natürlich auf den
Ski und fahre Slalomtore. Etwas mehr
Überwindung braucht es für mich,
das Krafttraining im Kraftraum zu absolvieren.
Welche Disziplin fährst du am
liebsten?
Abderhalden:
Ich fahre eindeutig am liebsten
Slalom. Allerdings ist es so,
wenn ich gut fahre, dann fahre
ich alles gerne.
Was macht dich zu einer guten
Sportlerin?
Abderhalden:
Keine Ahnung. Vielleicht einfach, dass
ich mit Leib und Seele Ski fahre.
Wie erklärst du dir die unterschiedlichen
Ergebnisse im Riesenslalom?
Abderhalden:
Im letzten Jahr war ich einfach noch zu
unkonstant. Mal bin ich ganz vorne mitgefahren,
mal eher hinten. Daran habe
ich im harten Sommertraining gearbeitet.
Ich bin sicher, dass ich, was die
Konstanz anbelangt, einige Fortschritte
erzielt habe.
Was würdest du deinen Nachfolgern
mit auf den Weg geben?
Abderhalden:
Sie sollen vor allem die Vorteile in der
Zeit als «Nachwuchsathlet des Jahres»
geniessen. Viel wichtiger als das ist
jedoch, dass sie trotz der Auszeichnung
nicht abheben, sondern stets am Boden
bleiben.
Marianne Abderhalden
Geboren: 01. April 1986, Grabs
Wohnort: Krinau (SG)
Grösster Erfolg: Abfahrts-Juniorenweltmeisterin in Quebec 2006
Musik: Verschiedenes
Ziele: Gesund bleiben und viele sportliche Erfolge feiern
Idol: Anja Pärson
Motto: Du weisst nicht, wie weit deine Kräfte gehen, bis du es versucht hast!!!
Hobbys: Jassen, Sport allgemein
sro (Quelle: Sporthilfe)
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