China kämpft gegen Harry-Potter-Klau

Wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet, sollen Wasserzeichen auf der ersten Seite der neuen Harry-Potter-Ausgabe des chinesischen People's Literature Publishing House der Piraterie einen Riegel vorschieben. Ausserdem hat die Zentrale Aufsichtsbehörde für Presse und Veröffentlichungen (GAPP) ihre Mitarbeiter angewiesen, Buchfälscher hart anzufassen.

Die Piraterie-Situation rund um Harry Potter ist den chinesischen Behörden zufolge aber nicht besonders ernst. «Man kann nicht sagen, dass es keine Fälschungen gibt, aber es finden sich nur wenige Kopien auf der Strasse», sagt Verlagsmanager Sun Shunlin dem WSJ.

Sun zufolge hat sich bisher jeder Teil der Harry-Potter-Reihe in China rund 1,6 Mio. Mal verkauft. Der siebte Band soll ähnliche Verkaufserfolge erzielen. Allerdings ist das Buch mit 66 Yuan (ca. 9.80 Fr.) teurer als die vorhergehenden Bände. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Arbeiter hat im Monat rund 500 Yuan (ca. 73.60 Fr.) zur Verfügung.

1,8 Mio. Mal gedruckt

Insgesamt ist die chinesischsprachige Version des neuen Harry-Potter-Romans, die in China, Taiwan und Hongkong verkauft wird, bereits 1,8 Mio. Mal gedruckt worden. Weitere Auflagen sollen folgen.

Das taiwanesische Verlagshaus Crown Culture hat 700'000 Bücher an die Buchläden von Taiwan und Hongkong geliefert und damit schon jetzt mehr als bisher vom sechsten Band verkauft wurden.

Die chinesische Übersetzung des letzten Potter-Romans ist am 20. Oktober in Hongkong und Taiwan und am 28. Oktober in die chinesischen Buchläden gekommen.

Filme spielten 3,5 Mrd. Dollar ein

Allein in den USA hat sich «Harry Potter und die Heiligtümer des Todes» laut Scholastic innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem Verkaufsstart mehr als 8,3 Mio. Mal verkauft. Aber die Bücher machen nur einen Teil der weltweit mit Harry Potter erwirtschafteten Einnahmen aus.

Die fünf Filme haben rund um den Globus bisher 3,5 Mrd. Dollar eingespielt, die sieben Bücher verkauften sich 57 Mio. Mal und die drei DVDs landeten alle in den Verkaufscharts ganz oben.

In Deutschland hat der Carlsen-Verlag den siebten Harry-Potter-Band mit einer Startauflage von drei Mio. Stück unter die Leute gebracht. Aktuelle Verkaufszahlen hat der Verlag noch nicht verraten. Von den vorherigen sechs Bänden sind bisher mehr als 25 Mio. Bücher über die deutschen Ladentische gegangen.

Harry-Potter-Piraterie ist in Deutschland kein Thema, heisst es bei Carlsen. Auch mit nicht autorisierten Übersetzungen im Internet habe man in diesem Jahr nicht zu kämpfen gehabt.

smw (Quelle: pte)

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