Montag, 5. November 2007 / 10:57:39
Weniger Abtreibungen in der Schweiz
Bern - 10'500 Schwangerschaftsabbrüche sind in der Schweiz im vergangenen Jahr gemeldet worden. Im europäischen Vergleich ist diese landesweite Abbruchrate tief. In städtischen Kantonen und in Grenzkantonen sind die Zahlen zum Teil weit höher.
Gerechnet auf 1000 Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren wurden im vergangenen Jahr in der Schweiz im Mittel 6,8 Schwangerschaften abgebrochen, wie das Bundesamt für Statistik schreibt. Bezogen auf 1000 Geburten waren es 143 Abbrüche.
2005 war die Abbruchrate pro 1000 Frauen im gebärfähigen Alter mit 7,0 etwas höher. Ob der Rückgang einen Trend oder eine jährlichen Schwankung bedeutet, lässt sich laut BFS nicht sagen.
Weit mehr Schwangerschaften als in der Schweiz wurden in England und Wales abgebrochen, nämlich 17,0 auf 1000 Frauen im Jahr 2005. Eine höhere Abbruchrate als die Schweiz haben laut BFS auch Spanien (9,6 im Jahr 2005), die Niederlande (8,6 2005) und Deutschland (7,2 im 2006).
In Grenzkantonen höhere Abbruchraten
Vor allem Kantone mit Universitätsspital und Grenzkantone haben höhere Abbruchraten als der Landesdurchschnitt. Das BFS vermutet, dass Frauen aus anderen Kantonen und aus dem Ausland für den Eingriff vor allem in diese Kantone reisen.
In Genf wurden 16,0 Abbrüche pro 1000 Frauen gemeldet, in Neuenburg 10,5, in Basel-Stadt 10,3, in der Waadt und im Tessin je 9,4, in Zürich 8,0 und in Bern 5,5. In den Grenzkantonen Basel-Landschaft waren es 6,2 und in Schaffhausen 6,7.
Markant tiefere Abbruchraten als das Landesmittel wurden in ländlicheren Kantonen regstriert: In Uri etwa waren es 1,7 pro 1000 Frauen, in Nidwalden 1,8, in Appenzell Innerrhoden 2,3, im Wallis 2,9, in Schwyz 3,2 und im Aargau 3,5.
Bei jugendlichen Frauen ist die Quote der Abbrüche nach BFS-Angaben im europäischen Vergleich relativ tief. Bei den 15- bis 19-Jährigen gab es pro 1000 Frauen weniger als 6 Schwangerschaftsabbrüche. Weniger als 1 Prozent der Frauen, die den Eingriff vornehmen liessen, waren unter 16 Jahre alt.
tri (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Abtreibungen vor allem in Genferseeregion und Zürich
Mittwoch, 12. Juni 2013 / 14:27:59