Mittwoch, 10. Oktober 2007 / 11:30:09
Mehr Menschen suchen in der Schweiz Asyl
Bern - In der Schweiz sind in den ersten drei Quartalen 2007 mehr Asylgesuche eingereicht worden als 2006. Gemäss der neusten Asylstatistik wurden von Anfang Januar bis Ende September 7642 neue Gesuche gezählt, 2,2 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode.
41'465 Personen befanden sich Ende September im Verfahrens- oder Vollzugsprozess oder galten als vorläufig aufgenommen. Das sind 8,3 Prozent weniger als Ende September 2006, wie das Bundesamt für Migration (BFM) mitteilte.
In den ersten neun Monaten 2007 wurde in 1137 Fällen Asyl gewährt, das sind 20 Prozent aller erstinstanzlichen Entscheide. Die Zahl der erstinstanzlichen Pendenzen wuchs im Vergleich zu 2006 um 30,1 Prozent. Das BFM begründet dies damit, dass vor allem bei Gesuchen von Eritreern umfassende Abklärungen nötig seien.
Deserteuere aus Eritrea
Die meisten der 717 im September neu eingereichten Asylgesuche stellten erneut Bürger aus Eritrea, nämlich 105. In den ersten neun Monaten wurden 1095 Asylgesuche aus Eritrea gezählt. In der Vorjahresperiode waren es erst 385.
Die Zunahme wird vom BFM mit einem Urteil der damaligen Asylrekurskommission aus dem Jahr 2006 begründet. Demzufolge ist Deserteuren und Dienstverweigerern aus dem nordostafrikanischen Land in der Regel Asyl zu gewähren.
Afghanistan auf Platz 2
Hinter Eritrea folgen Afghanistan mit 76 Gesuchen, Serbien (64) und Irak (53). Im Vergleich zum Vorjahr wurden in den ersten drei Quartalen 708 Asylgesuche von Irakern eingereicht, 30,1 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Wichtigste Zielländer für irakische Asylsuchende sind laut BFM Schweden und neu Deutschland.
ht (Quelle: sda)
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