Sonntag, 16. September 2007 / 11:57:04
Leuthard fordert generelle Lohnerhöhung
Bern - Wirtschaftsministerin Doris Leuthard schaltet sich in die laufende Lohndiskussion ein. Sie fordert von den Unternehmen angesichts der guten Wirtschaftslage eine generelle reale Lohnerhöhung.
«Ich erwarte von den Arbeitgebern, dass sie die Löhne um zwei bis drei Prozent erhöhen», sagte Doris Leuthard im Interview mit «Sonntag». Das sei auch «psychologisch wichtig», denn viele Arbeitnehmenden hätten «jahrelang» nur die Teuerung ausgeglichen erhalten - «mehr nicht».
Derzeit laufe es in allen Wirtschaftssektoren «flächendeckend gut». Daher sei es «Zeit, den Arbeitnehmenden Danke zu sagen».
Mit ihrer Forderung nach einer generellen Lohnerhöhung liegt die Wirtschaftsministerin auf der Linie der Gewerkschaften. Diese fordern ebenfalls, dass sich der wirtschaftliche Aufschwung vermehrt auf dem Lohnkonto der Beschäftigten niederschlagen muss.
Lohnerhöhungen von bis zu 4 Prozent gefordert
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) fordert für das nächste Jahr angesichts der guten Konjunktur eine Lohnerhöhung von 3 bis 4 Prozent für alle. Neben dem Gewerkschaftsbund hatte Anfang August bereits die andere grosse Dachorganisation, Travail.Suisse, Lohnerhöhungen von bis zu 4 Prozent verlangt.
Den Arbeitgebern sind diese Forderungen zu hoch. Eine Lohnerhöhung sei in den «allermeisten Branchen» zu erwarten, hiess es Ende August beim Arbeitgeberverband. Doch vier Prozent sei nicht realistisch.
Und auch vom Vorstoss Leuthards ist man bei den Arbeitgebern nicht begeistert: Er finde es nicht «besonders gut», dass sich ein Bundesrat in die Lohnrunde einmische, wird Arbeitgeber-Direktor Thomas Daum in «Sonntag» zitiert.
fest (Quelle: sda)
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