Mittwoch, 22. August 2007 / 17:14:24
Ermittlungen gegen zwei Männer nach Hetzjagd
Bern - Nach der Hetzjagd auf acht Inder in der sächsischen Kleinstadt Mügeln vom vergangenen Wochenende wird nun gegen zwei Verdächtige ermittelt. Die Staatsanwaltschaft Leipzig nahm ein Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs auf.
Den 21 und 23 Jahre alten Männern aus Mügeln werde zur Last gelegt, sich an den Angriffen beteiligt zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Die beiden Verdächtigen waren bereits am Sonntag nach ersten Hinweisen vorläufig festgenommen, dann jedoch mangels dringendem Tatverdacht wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden.
Einer von ihnen bestreite die Vorwürfe, der andere mache von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Zahlreiche Zeugen vernommen
Die Ermittlungen zu Ablauf und Hintergründen der Tat würden sich «schwierig und aufwendig» gestalten, hiess es.
Von der Polizei seien zahlreiche Zeugen vernommen worden, ohne dass es bislang hinreichend konkrete Hinweise auf weitere Tatverdächtige gegeben habe.
Schnelle und umfassende Aufklärung gefordert
Am Wochenende hatte eine Gruppe von rund 50 Menschen beim Stadtfest in Mügeln offenbar aus rassistischen Motiven acht Inder angegriffen und die Flüchtenden durch die Kleinstadt gejagt.
Die Inder fanden schliesslich Zuflucht in der Pizzeria eines Landsmannes. Bei der Auseinandersetzung wurden 14 Menschen verletzt, darunter alle Inder.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich betroffen über die gewaltsamen Angriffe von Mügeln. Sie forderte eine schnelle und umfassende Aufklärung.
rr (Quelle: sda)
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