Samstag, 18. August 2007 / 23:16:33
Beginn der Berufslehren: Es sind noch einige Plätze frei
Bern - Für tausende von jungen Menschen hat in diesem August die Berufslehre begonnen. Noch sind einige Lehrstellen frei - aber die meisten Unternehmen rekrutieren bereits die Lehrlinge fürs nächste Jahr.
Um eine Lehrstelle für 2008 zu finden, müssten die Schülerinnen und Schüler schon jetzt beginnen, Bewerbungen zu verschicken, sagte Tiziana Fantini, Sprecherin des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie, auf Anfrage.
Auf der Webseite «berufsberatung.ch» haben Bern, Aargau und Schaffhausen bereits die Angebote fürs nächste Jahr aufgeschaltet.
Die Mehrheit der Kantone macht aber noch auf die letzten Angebote für dieses Jahr aufmerksam.
Gerade die grossen Arbeitgeber scheinen sich dabei die Aufrufe der Gewerkschaften, mehr Lehrstellen zu schaffen, zu Herzen zu nehmen. Der Bund etwa sei auf gutem Weg, bis 2011 das Ziel zu erreichen, dass 4 Prozent aller Angestellten Lehrlinge seien, sagte Marianna Schwaar, Verantwortliche für die Berufsbildung.
Momentan hat die Bundesverwaltung 900 Lehrplätze in mehr als 40 Berufen. Schwaar schätzt, dass 3,4 bis 3,5 Prozent der Angestellten Lehrlinge sind.
Lehrlingsbestände am Steigen
Damit wird der Bund von seinen ehemaligen Regiebetrieben geschlagen. Die Swisscom zum Beispiel kommt bei 850 Lehrstellen auf einen Lehrlingsanteil von 5,5 Prozent, wie Sprecher Christian Neuhaus sagte. 271 junge Menschen haben im August in einem der fünf angebotenen Berufe begonnen.
Bei der SBB ist der Lehrlingsanteil am Steigen. «Wir sind innert vier Jahren von 1000 auf 1200 Lehrlinge gekommen», sagte Sprecher Jean-Philippe Schmidt. Die Lehrlinge stellen 4,4 Prozent des SBB-Personals.
Im laufenden August haben 455 junge Leute beim Bahnbetrieb eine Lehre in Angriff genommen. Bis 2010 sollen 100 zusätzliche Plätze geschaffen werden.
Bei der Schweizerischen Post steigen die Lehrlingsbestände seit 2004 kontinuierlich, wie es in einem Communiqué heisst. Die 1464 Lehrlinge, darunter 602 Anfänger, stellen 3,7 Prozent des Personals.
Migros und Coop an der Spitze
In der Privatwirtschaft stehen die Grossverteiler Migros und Coop an der Spitze mit 2800 respektive 2400 Lehrlingen in rund 30 Berufen im laufenden Jahr. Bei Coop wurden seit 2003 345 Lehrstellen neu geschaffen, und laut Sprecher Takashi Sugimoto sollen nächstes Jahr weitere 100 Plätze dazu kommen.
Bei Coop stellen die Lehrlinge 5,2 Prozent des Personals, bei Migros sind es 3,7 Prozent. Seit dem Jahr 2000 hat die Migros - mit rund 80 000 Beschäftigen die grösste private Arbeitgeberin im Land - ihr Lehrstellenangebot um 20 Prozent erhöht, wie Sprecher Urs-Peter Naef sagte. Und 60 bis 80 Prozent der Jungen arbeiten nach Abschluss der Lehre beim Unternehmen weiter.
Die grossen Unternehmen im Lande kommen zusammen auf einen Lehrlingsanteil von 3,8 Prozent. Die mittleren Unternehmen weisen einen solchen von 4,4 Prozent auf, die kleinen und ganz kleinen Firmen sogar von 7 Prozent.
von Emmanuelle Robert (Quelle: sda)
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