Dienstag, 7. August 2007 / 14:57:29
EU setzt Zulassung von Roche-HIV-Mittel aus
Brüssel/Basel - Die EU-Kommission hat die Zulassung des HIV-Medikaments Viracept des Pharma- und Diagnostikkonzerns Roche ausgesetzt. Roche hatte Viracept im Juni zurückgerufen.
Mit ihrem Entscheid folgte die EU-Kommission der Europäischen Arzneimittelagentur (EMEA). Diese hatte Ende Juni empfohlen, die Zulassung ruhen zu lassen.
Grund ist eine Verunreinigung. Nach Angaben von Gesundheitsbehörden ist das antivirale Mittel teilweise mit einer genverändernden Substanz verunreinigt, die Krebs verursachen könnte.
Roche will Produktion wieder aufnehmen
Roche geht davon aus, dass die Produktion des HIV-Medikaments in der EU im September oder Oktober wieder aufgenommen werden kann, wie eine Konzernsprecherin der Nachrichtenagentur AWP sagte. Das Unternehmen sei mit den zuständigen Behörden im Gespräch.
Nach dem Rückzug von Viracept hatte Roche im Einvernehmen mit der EMEA ein Patientenregister eingerichtet, um Folgen bei den möglicherweise von der Verunreinigung betroffenen Menschen beobachten zu können.
Patienten betroffen
In der Schweiz sind gemäss früheren Angaben von Roche zwischen 300 und 350 Patienten vom Rückruf betroffen.
Die Gesundheitsrisiken durch die Verunreinigung schätzt der Konzern als niedrig ein. Viracept ist ein Aidsvirenhemmer der ersten Generation.
ht (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Forscher besorgt über zunehmende Resistenz gegen HIV-Medikamente
Mittwoch, 25. Juli 2012 / 14:06:35