Montag, 9. Juli 2007 / 18:10:04
Heftige Kritik nach Wahl von Vitus Huonder zum Bischof
Chur - Die Wahl des neuen Bischofs von Chur hat in der Diözese zu teilweise scharfen Reaktionen geführt. In heftige Kritik geriet das Wahlverfahren, da das Domkapitel keine echte Wahl habe treffen können. Der Gewählte, Vitus Huonder, zeigte sich moderat.
«Zur Farce verkommen» ist für die Zentralkommission (ZK) der römisch-katholischen Kirche im Kanton Zürich das Wahlprozedere.
Auch das Generalvikariat für Zürich und Glarus kritisierte am Montag das «undurchsichtige Wahlverfahren».
Die so genannten Privilegien des Churer Domkapitels seien «einmal mehr nur formell eingehalten worden».
Der stellvertretende Pressesprecher des Generalvikariats, Franz Stampfli, war selber wahlberechtigt. Er wies gegenüber der Nachrichtenagentur SDA darauf hin, dass das Domkapitel das Recht habe, aus einem Dreiervorschlag auszuwählen. Auf die Zusammensetzung der Liste hat das Domkapital aber keinen Einfluss.
Andere Kandidaten waren nicht wählbar
Auf der Liste, die der päpstliche Nuntius dem Domkapital unterbreitet hat, waren laut Stampfli neben Huonder zwei Personen aufgeführt, die mit dem Bistum Chur nichts zu tun haben. «Damit waren sie für uns nicht wählbar». Es blieb also nur Huonder.
Der als konservativ und Rom-treu geltende Huonder, der seine Karriere im Bistum Chur unter dem umstrittenen Bischof Wolfgang Haas machte, zeigte sich vor den Medien in Chur moderat. «In Christus alles erneuern» sei sein Wahlspruch, sagte der neue Bischof und heutige Generalvikar für Graubünden in Chur.
Keine Priesterinnen
Unter anderem äusserte er sich zur Rolle der Frauen in der Kirche und zur Ökumene. Zur Weihe von Frauen habe sich die Kirche klar ausgesprochen, hielt Huonder fest. Als Bischof sei er an die Haltung des Lehramtes gebunden. Die Rolle der Frau in der Kirche dürfe nicht auf das Priestertum fokussiert werden.
tri (Quelle: sda)
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