Donnerstag, 5. Juli 2007 / 11:22:52
Zu hohe Kosten für Hörgeräte bei IV
Bern - Die Invalidenversicherung (IV) bezahlt zu viel an die Kosten für Hörgeräte und setzt falsche Anreize. Zu diesem Schluss kommt eine Evaluation der Eidg. Finanzkontrolle (EFK). Sie ortet ein Sparpotenzial von 35 Mio. Franken.
Hörmittel stellten mit rund 140 Mio. Franken einen wichtigen Ausgabenposten bei den Hilfsmitteln der IV und der AHV dar, teilte die Finanzkontrolle mit. Die Ausgaben dafür hätten sich in den Jahren 1995 bis 2005 verdoppelt. Das liegt deutlich über der Zunahme der Gesundheitsausgaben insgesamt.
Auch nach der Preissenkung von 2006 kosten Hörgeräte in der Schweiz vergleichsweise viel.
Expertenärzte sind teurer
Die Finanzkontrolle stellte aber auch fest, dass die Vergütungen für die Akustiker in der Schweiz drei- bis viermal höher sind als in den Vergleichsländern Norwegen und Deutschland.
Auch die Vergütungen an die Expertenärzte sind zwei- bis dreimal höher als in Deutschland.
Im internationalen Vergleich vergüte die Schweiz eine umfassende Dienstleistungspalette: zwei umfassende medizinische Expertisen und sechs bis acht Konsultationen beim Akustiker sind die Regel.
Bezüger von Hörgeräten erhöht
Verdoppelt haben sich in den Jahren 1995 bis 2005 nicht nur die Ausgaben für Hörgerät. Auch die Anzahl der Bezüger von Hörgeräten verzweifachte sich im besagten Zeitraum.
Höher sei zudem das Versorgungsniveau, stellt das oberste Finanzaufsichtsorgan des Bundes fest.
Die IV vergütet - wenn die medizinischen Gründe erfüllt sind - auch eine sehr komplexe biaurale Versorgung (in jedem Ohr ein Hörgerät) bis zu einem Gerätepreis von 4065 Franken. In diesem Preis sind auch die Dienstleistungen der Akustiker inbegriffen. Wer vom IV- ins AHV-Alter wechselt, hat eine Besitzstandwahrung.
tri (Quelle: sda)
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