Freitag, 29. Juni 2007 / 23:05:43
Erste Retrospektive von HR Giger in der Schweiz
Chur - 67 Jahre alt ist HR Giger inzwischen, aber noch nie ist in einem Schweizer Kunstmuseum eine Retrospektive des Künstlers zu sehen gewesen. Gigers Geburts- und Heimatstadt Chur holt dies nach. Das Bündner Kunstmuseum zeigt seine Frühwerke bis 1976.
«HR Giger - Das Schaffen vor Alien 1961-1976», heisst die Schau, die bis zum 9. September dauert. Wenn die Periode vor «Alien», dem Science-Fiction-Horrorfilm, für den Giger die Ausstattung kreierte und dafür 1980 einen Oscar erhielt, ausgestellt wird, hat dies seinen tieferen Grund.
Gigers früheres Schaffen sei die Grundlage gewesen für das ganze spätere Werk, sagt Beat Stutzer, Direktor des Bündner Kunstmuseums. Mit seinem Phantastischen Realismus habe Giger in der Kunstszene eine nonkonformistische, souveräne Stellung eingenommen. Sein Werk jedoch sei im künstlerischen Gehalt wie in seiner Bedeutung unterschätzt worden.
Der in Zürich lebende Künstler war nach dem Alien-Erfolg schlagartig weltweit bekannt, gestaltete Plattencovers für Rockgruppen, entwarf Gürtelschnallen und sogar Möbel. Mit der Ausstellung in Chur will Museumsdirektor Stutzer Gigers Werk wieder der Kunstgeschichte zuführen.
«Wir wollen Giger wegholen vom Boulevard und den Diskurs im Feuilleton wieder eröffnen», sagt Stutzer. Der Künstler sei nicht einfach der «Horror-Giger», sondern stehe in einer Tradition der Kunstgeschichte.
Deshalb sind in Chur auch einige wenige Werke weiterer Künstler zu sehen. Vertreten sind unter anderen der Italiener Giovanni Battista Piranesi und der Spanier Francisco José de Goya. Dadurch wird Gigers Schaffen in eine «kleine Kunstgeschichte des Grauens» eingeordnet, wie sich Stutzer ausdrückt.
smw (Quelle: sda)
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Bündner Kunstmuseum Chur
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