Sonntag, 10. Juni 2007 / 15:11:12
Alpregionen werben um das Vieh
Bern - Immer weniger Bauern schicken ihr Vieh zur Sömmerung auf die Alp. Dies hat zu einem harten Preiskampf unter den Alpwirtschaften geführt. Vor allem Alpen im Bünderland und im Wallis versuchen, Kühe aus anderen Regionen abzuwerben.
«Es gibt heute einen Kampf um die Kühe», bestätigte Beat Lenherr von der Alpwirtschaftskommission St. Gallen einen Bericht der «SonntagsZeitung».
Viele Bauern würden ihre Kühe gar nicht mehr auf die Alp schicken, erklärte Leonhard Hug von der Fachstelle für Alpwirtschaft des Kantons Graubünden.
Dies vor allem deshalb, weil viele Landwirte auf eine extensive Viehhaltung umgestellt hätten und ihre Kühe im Sommer auf dem eigenen Land grasen liessen.
Teurer Transport
Wegen den hohen Kosten für die Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) seien viele Bauern zudem nicht mehr bereit, den teuren Transport des Viehs auf die Alpen zu bezahlen. Ein Transport vom Thurgau ins Engadin koste heute 60 bis 70 Franken.
Um die verbleibenden Kühe herrscht ein harter Preiskampf. Aus dem Bünderland und dem Wallis werde versucht, Vieh für die Sömmerung aus anderen Regionen abzuwerben, sagte Lenherr.
Im St. Gallischen zahle ein Bauer für eine Milchkuh pro Tag auf der Alp 5 bis 7.50 Franken. Dafür erhält er vom Alphirten den Käse. Einzelne Alpen im Bünderland und im Wallis seien bereit, eine Kuh schon für einen Bruchteil diese Preises zu sömmern, sagte Lenherr.
Auch aufgrund der tiefen Viehbestände habe man immer mehr Mühe, die Alpen auszulasten, erläuterte Hassler.
fest (Quelle: sda)
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