Sonntag, 3. Juni 2007 / 11:18:12
Solarkonzerne klar vor Biotreibstoff
New York/Köln - Zwei bevorstehende chinesische Börsengänge aus dem Bereich Erneuerbare Energien sorgen an der New Yorker Wall Street für Spannung.
Die Solarunternehmen LDK Solar und Yingli Green Energy planen ihren Einstieg an der US-Börse. Anleger und Analysten zeigen sich jedoch noch skeptisch, berichtet BusinessWeek.
Der Grund dafür ist die negative Entwicklung zweier Biotreibstoff-IPOs im vergangenen Jahr. Analysten sagen Solarunternehmen jedoch auch am US-Markt eine rosige Zukunft voraus, sobald Hürden wie hohe Kosten für Solaranlagen oder die Siliziumknappheit überwunden werden.
Am deutschen Markt entwickelt sich die Solarbranche weiter positiv, Biotreibstoff-Hersteller kämpfen dagegen ebenfalls mit Problemen.
Noch in dieser Woche erwartet die US-Börse den IPO von LDK Solar. Der Waferhersteller hat sich laut Analysten bereits genügend Polysilizium gesichert, um die erweiterten Produktionskapazitäten auszufüllen. 2006 setzte das Unternehmen insgesamt 105,5 Mio. Dollar (78,4 Mio. Euro) um, der Nettogewinn lag bei 25,8 Mio. Dollar.
Schritt an die US-Börse
Innerhalb der nächsten Wochen soll laut BusinessWeek auch Yingli den Schritt an die US-Börse wagen. Das chinesische Unternehmen stellt sowohl Solarwafer als auch Solarzellen her. Bei einem Umsatz von 114,4 Mio. Dollar in den ersten acht Monaten des vergangenen Jahres, betrug der Nettogewinn des Unternehmens 24,1 Mio. Dollar.
Frühere Solar-IPOs wie die von SunPower und First Solar konnten in der Vergangenheit Kursgewinne verbuchen, andere hatten jedoch auch mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Die chinesischen Unternehmen könnten gegenüber ihren US-Mitbewerbern vor allem aufgrund günstigerer Produktionskosten und gesicherter Siliziumvorräte Vorteile haben, schreibt BusinessWeek.
Während Anleger und Analysten auf den Börsengang der Unternehmen warten, zeigt man sich bezüglich deren künftigem Börsenerfolg skeptisch. Negativbeispiele im Bereich Erneuerbare Energien sind die beiden Bioethanol-Hersteller VeraSun Energy und Aventine Renewable Energy. Beide verbuchten seit ihren IPOs 2006 Kursrückgänge von mehr als 40 Prozent.
Obwohl zahlreiche Bundesstaaten den Maisanbau unterstützen und versuchten, die Bioethanol-Entwicklung voranzutreiben, musste die Industrie mit Kritik umgehen. Die US-Energie-Probleme könnten durch den Einsatz von Bioethanol nicht gelöst werden, lautete der Vorwurf. Gleichzeitig stiegen die Getreidepreise an.
Schwierige Entwicklung in Deutschland
Am deutschen Markt haben Biotreibstoff-Unternehmen ebenfalls eine schwierige Entwicklung hinter sich. «Steuervorteile sind weggefallen, Produktionspreise sind gestiegen. Dadurch haben sich die Margen und Kurse der Unternehmen nach unten entwickelt», erklärt Sal.-Oppenheim-Analyst Hartmut Moers.
Teilweise sei diese Entwicklung jedoch zu stark gewesen, weshalb einige Unternehmen wieder interessant werden. Solarunternehmen hätten sich dagegen außerordentlich gut entwickelt. «Durch die Siliziumknappheit sind die Preise für Solaranlagen stark gestiegen, was zu einer positiven Entwicklung der Unternehmen führte. Wir gehen auch für den Rest des Jahres von einem Wachstum aus», so Moers.
Das positive Marktumfeld biete noch deutliches Aufwärtspotenzial. Bei einigen Unternehmen könnten Kursgewinne von 20 bis 30 Prozent erwartet werden. Bei Biotreibstoff-Unternehmen sei das Potenzial dagegen etwas begrenzt. Einzelne interessante Werte könnten um zehn bis 15 Prozent zulegen.
dl (Quelle: pte)
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