Donnerstag, 31. Mai 2007 / 23:20:47
Bush kündigt eigene Initiative zum Klimaschutz an
Washington - Die ersten Reaktionen auf die Klimainitiative von George W. Bush fallen unterschiedlich aus. In Deutschland, Grossbritannien und Japan wird sie begrüsst.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte aber, dass noch weiter an gemeinsamen Beschlüssen für den G-8-Gipfel in Heiligendamm gearbeitet werden müsse. Wichtig sei, dass Klimavereinbarungen schliesslich in einen UNO-Prozess mündeten.
Der britische Premierminister Tony Blair nannte Bushs Äusserungen einen «riesigen Schritt nach vorn». Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe glaubt, dass jetzt auch die USA endlich ernsthaft mit dem Problem der globalen Klimaerwärmung umgingen. Abe will am G-8-Gipfel einen eigenen Vorschlag zur Halbierung des jetzigen Treibhausgas-Ausstosses bis zum Jahr 2050 vorlegen.
US-Umweltschützer sprachen hingegen von einer «Mogelpackung». Bush versuche, die Aufmerksamkeit davon abzulenken, dass er sich beim G-8-Gipfel weigern werde, die deutschen Vorschläge zur Begrenzung der Treibhausgase zu akzeptieren. Bush habe mögliche weltweite Abmachungen gezielt auf Ende 2008 terminiert, wenn der Wechsel im Weissen Haus anstehe.
Kritik von Barroso
Auch EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso kritisierte die Klimainitiative von George W. Bush. «Wir brauchen eine ehrgeizigere Position der USA.» Angesichts dieser Haltung der USA rechnet Barroso nicht mehr mit einer Einigung auf konkrete Klimaschutzvorgaben am G-8-Gipfel.
Eine Woche vor dem G8-Gipfel hatte Bush am Donnerstag eine eigene Strategie im Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe vorgeschlagen. Neben weltweiten langfristigen Zielen soll jedes einzelne beteiligte Land mittelfristige Ziele für sich selbst festschreiben. Konkrete Grenzmarken nannte Bush aber nicht.
fest (Quelle: sda)
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