Montag, 21. Mai 2007 / 15:08:33
BAG empfiehlt systematische Aids-Test
Bern - In der Schweiz sollen Ärztinnen und Ärzte künftig systematisch Patienten und Patientinnen zu Aids-Tests überreden. Dies gilt vor allem für Personen mit übertragbaren Krankheiten oder solchen mit riskantem Sexualverhalten.
Die Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) basieren auf einem von der UNO entwickelten Konzept. Zur Früherkennung der Immunschwächekrankheit Aids sollen die HIV-Tests künftig nicht mehr auf Initiative der Patienten, sondern auf Empfehlung des Arztes hin vorgenommen werden.
Die Aids-Tests seien aber nach wie vor freiwillig, schreibt das BAG in seinem aktuellen Bulletin. Zudem müssten die Resultate des Test vertraulich behandelt und die Personen vor und nach dem Test beraten werden.
Bei schwangeren Frauen wird diese Praxis bereits seit vier Jahren erfolgreich angewandt. Ärzte und Ärztinnen bieten allen Schwangeren automatisch einen HIV-Test an. Ist eine schwangere Frau HIV-positiv, so wird sie mit Medikamenten behandelt. Das Kind wird danach mittels Kaiserschnitt zur Welt gebracht.
Keine HIV-positive Geburt
Seit vier Jahren sei in der Schweiz kein HIV-positives Kind mehr zur Welt gekommen, sagte Roger Staub, Leiter der Sektion Aids beim BAG, auf Anfrage. Vorher seien jährlich ein paar Dutzend Neugeborene mit Aids geboren worden.
Der Aids-Test auf Empfehlung soll nun auf Personen mit Krankheiten wie Chlamydien-Infektionen, Gonorrhö (Tripper), Syphilis, Tuberkulose, Meningitis oder Hepatitis B und C ausgedehnt werden. Damit soll die Zahl von undiagnostizierten HIV-Infektionen in der Schweiz reduziert werden.
Ein erstes Ziel dieser neuen Praxis besteht darin, Primärinfektionen nicht zu verpassen. Weiter soll der Test auch vorgeschlagen werden, wenn Hinweise auf ein riskantes Sexualverhalten vorliegen. Das dritte Ziel besteht darin, bei unklaren Symptomen und Krankheitsbildern eine HIV-Infektion in Betracht zu ziehen.
ht (Quelle: sda)
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