Dienstag, 15. Mai 2007 / 15:13:14
Indien stoppt Haftbefehl für Richard Gere
New Delhi - Das indische Verfassungsgericht hat den Haftbefehl gegen Hollywood-Star Richard Gere wegen Küssens in der Öffentlichkeit ausgesetzt. Die Richter stoppten ausserdem drei bei Amtsgerichten hängige Verfahren wegen «obszönen Verhaltens».
Zuerst soll entschieden werden, ob diese Verfahren in die westindische Wirtschaftsmetropole Bombay übergeben werden. Gere hatte die indische Schauspielerin Shilpa Shetty bei einer Veranstaltung zur AIDS-Aufklärung in der Hauptstadt Neu Delhi am 15. April mehrfach auf die Wange geküsst.
Shetty hatte eine Verlegung der Verfahren an ihren indischen Wohnort Bombay beantragt. Die Stadt gilt als vergleichsweise liberal.
Richter versetzt
Ein Gericht im nordwestindischen Bundesstaat Rajatshan hatte einen Haftbefehl gegen Gere wegen der Küsse ausgestellt. Der Richter, der wegen des Falls von indischen Juristen mit der Moralpolizei der Taliban verglichen worden war, wurde kurz darauf versetzt.
In konservativen hinduistischen und muslimischen Kreisen hatte Geres öffentlicher Kuss einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Shetty hatte Gere in Schutz genommen. «Obszönes Verhalten» in der Öffentlichkeit kann in Indien mit bis zu drei Monaten Haft bestraft werden.
ht (Quelle: sda)
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