Montag, 7. Mai 2007 / 16:40:27
Russische Befriedigung und Skepsis nach Sarkozys Wahl
Moskau - Russland hat zurückhaltend auf die Wahl von Nicolas Sarkozy zum neuen französischen Staatspräsidenten reagiert. «Sarkozy ist für seine transatlantischen Sympathien bekannt», sagte der Aussenpolitiker Konstantin Kossatschow.
«Die französisch-amerikanischen Beziehungen werden sich unter seiner Führung wohl dynamischer entwickeln als unter Jacques Chirac», erklärte der Vorsitzende des aussenpolitischen Ausschusses der Duma.
Unter Chirac habe das Verhältnis zwischen Frankreich und Russland Höhen und Tiefen erlebt. Eine ähnliche Entwicklung sei zwar auch unter Sarkozy zu erwarten, fügte Kossatschow hinzu. Russland hätte sich aber, nach Einschätzung von Beobachtern, mit einem Sieg der «populistischen» Kandidatin Ségolène Royal schwerer getan.
London hofft
Die Regierung in London hofft derweil auf bessere Beziehungen zu Frankreich. Premierminister Tony Blair gehörte noch am Sonntagabend zu den ersten Regierungschefs, die Sarkozy telefonisch beglückwünschten.
Die britische Presse-Agentur PA verwies darauf, dass die Beziehungen Blairs zu Sarkozys Vorgänger Jacques Chirac «wackelig» gewesen seien. Sarkozy hingegen habe die die Wirtschaftspolitik Blairs als beispielhaft für Frankreich bezeichnet.
Spanien, Italien und Deutschland vertiefen
Spanien, Italien und Deutschland wollen die guten Beziehungen zu ihrem Nachbarland pflegen und weiter vertiefen.
Als einer der ersten hatte am Sonntagabend US-Präsident George W. Bush das neue französische Staatsoberhaupt beglückwünscht. Der US-Präsident habe es eilig, mit Sarkozy «zur Fortsetzung unseres soliden Bündnisses» zusammenzuarbeiten, sagte ein Sprecher des Weissen Hauses in Washington.
Für Nicolas Sarkozy stehen in Washington alle Türen offen. Als Innenminister hat sich Sarkozy im Weissen Haus bereits Freunde gemacht.
Bern bestätigt
Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey unterstrich in ihrem Gratulationsschreiben im Namen des Gesamtbundesrats die «tiefe Freundschaft», welche die Schweiz und Frankreich verbänden, wie Jean-Philippe Jeannerat vom Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) auf Anfrage sagte.
li (Quelle: sda)
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