Dienstag, 1. Mai 2007 / 19:22:38
Das arktische Eis schmilzt und schmilzt
Washington - Das Eis am Nordpol schmilzt einer neuen Untersuchung zufolge weitaus schneller als vorhergesagt. Die Eismassen seien in den vergangenen 50 Jahren etwa drei Mal schneller geschrumpft, als zuvor von Computermodellen errechnet.
Auf diese Computerdaten hatte sich auch der internationale Klimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) mit seinen Prognosen in den bisher drei UNO-Klimaberichten gestützt.
Die neue Analyse von Julienne Stroeve vom «National Snow and Ice Data Center» der USA in Boulder (US-Bundesstaat Colorado) erschien am Dienstag in den «Geophysical Research Letters», einem Fachjournal der Amerikanischen Geophysischen Union (AGU).
30 Jahre früher als erwartet
Demnach ist der sommerliche Schmelzprozess seiner - vom IPCC vorhergesagten Zeit - um etwa 30 Jahre voraus. Das heisst, dass der Nordpol weitaus früher als bisher erwartet im Sommer eisfrei sein dürfte. Der Klimarat hatte die Wende für den Zeitraum von 2050 bis nach 2100 vorhergesagt.
Das Team um Stroeve verglich aktuelle Messdaten von Satelliten mit den Modellen und kam dabei zu dem alarmierenden Ergebnis. Die Computersimulationen hatten sich dem Journal zufolge unter anderem auf ältere Beobachtungen von Flugzeugen und Schiffen berufen.
Sie hatten für die Zeit von 1953 bis 2006 pro Dekade einen Verlust der spätsommerlichen Eisdecke von jeweils 2,5 Prozent - bis maximal 5,4 Prozent in Einzelfällen - ermittelt. Tatsächlich aber lag der Abbau laut Satellitendaten bei 7,8 Prozent pro Jahrzehnt, heisst es im Journal.
smw (Quelle: sda)
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