Montag, 23. April 2007 / 15:25:05
«Alkoholkinder» sind geistig stark zurückgeblieben
Zürich - Trinkt eine Schwangere übermässig Alkohol oder konsumiert sie Drogen, so kann das Kind fürs ganze Leben geschädigt sein. Die weltweit ersten Langzeitstudien belegen etwa verminderte Intelligenz, Kleinwuchs, psychische und Verhaltensstörungen.
Der Kinder- und Jugendpsychiater Hans-Christoph Steinhausen von der Universität Zürich und Forschende aus Deutschland haben Betroffene über 20 Jahre beobachtet.
Sie haben - nach einer ersten Publikation vor zehn Jahren - nun ihre Langzeitstudien vorgelegt, wie die Uni am Montag mitteilte.
Manche Schädigungen, wie etwa Missbildungen von Schädel und Gesicht, wachsen sich mit den Jahren bis zu einem gewissen Grad aus.
Solche Missbildungen sind etwa ein zu kleiner Kopf oder vergröberte Gesichtszüge, aber auch geringe Abweichungen, die nur von Fachleuten festgestellt werden können, wie Steinhausen gegenüber der Nachrichtenagentur SDA sagte.
Kleinwuchs und andere bleibende Schäden
Anderes aber bleibt. Zu den körperlichen Schäden gehört etwa Kleinwuchs. Viele betroffene Kinder sind zudem stark untergewichtig. Bei den Männern bleibt dies so. Die Frauen dagegen holen in der Pubertät auf und bringen dann häufig zuviele Kilos auf die Waage.
Geistige Behinderung
Am folgenschwersten sind aber Beeinträchtigungen der geistig-seelischen Entwicklung, die auch bei gezielter Förderung bestehen bleiben. Viele «Alkohol-Kinder» sind geistig stark zurückgeblieben und holen dies bis zum Erwachsenenalter nicht auf.
Sie können nur in sehr eingeschränktem Rahmen Beschäftigung finden und sind ihr Leben lang von anderen abhängig. Dazu kommen zahlreiche Verhaltensauffälligkeiten und psychische Störungen.
li (Quelle: sda)
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