Montag, 9. April 2007 / 19:28:18
Iran will Unmengen waffenfähiges Uran
Natans - Der Iran ist nach Angaben von Präsident Mahmud Ahmadinedschad jetzt zur Urananreicherung im grossen Stil fähig. Teheran werde sich in seinem Atomprogramm nicht bremsen lassen, sagte der Staatschef im zentraliranischen Natans.
Ahmadinedschad kritisierte zugleich die gegen Teheran beschlossenen UNO-Sanktionen, die den Iran zur Einstellung der Urananreicherung bewegen sollen.
Je nach Grad der Anreicherung kann Uran zivil oder militärisch genutzt werden. Das Land wird verdächtigt, an der Atombombe zu arbeiten. Das hat Teheran strikt zurückgewiesen.
Ahmadinedschad bekräftigte das Recht seines Landes als Unterzeichner des Atomwaffensperrvertrages auf friedliche Nutzung der Kernenergie.
Zuvor hatte der Chef der iranischen Atomenergie-Organisation, Gholam-Resa Aghasadeh, aus Anlass des «Nationalen Atomtags» in Natans bekannt gegeben, sein Land könne jetzt Uran «im industriellen Massstab» anreichern. Nach fünfjährigen Testarbeiten habe nun «eine neue Phase» der Arbeiten am Atomprogramm begonnen.
Bisher geringe Mengen
Bislang war der Iran nur in der Lage, geringe Mengen Uran für Testzwecke herzustellen. Diplomaten zufolge waren in der Anreicherungsanlage in Natans knapp 1000 Uran-Zentrifugen installiert.
Als ersten Schritt zur Anreicherung in grossem Stil hat das Land eine Aufstockung auf 3000 Zentrifugen in Aussicht gestellt. Mit dieser Kapazität liesse sich laut Experten innert Jahresfrist genug hoch angereichertes Uran für eine Atombombe herstellen. Als letzte Ausbaustufe strebt der Iran 54 000 Zentrifugen an.
Vor zwei Wochen hatte der Sicherheitsrat einstimmig eine Resolution gegen den Iran verabschiedet, die ein Waffenembargo, Reisebeschränkungen und das Einfrieren von Auslandsgeldern vorsieht.
Die UNO fürchtet, dass der Iran mit Hilfe der Kernenergie nicht nur Strom gewinnen will, sondern am Bau von Atombomben arbeitet. Diesen Verdacht hat Teheran stets entschieden zurückgewiesen.
dl (Quelle: sda)
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